Auf ihrem neuen Album macht sich die US-Rock/Metalcore Band Falling In Reverse frei von allem, was bisher war, um sich auf „Coming Home“ in einer gewissen Art und Weise neu zu finden. Und vor allem: Auch zu experimentieren und nicht in einem gewissen Trott gefangen zu sein.
Mit einem Blick auf die Tracklist wird schnell klar, wohin die Reise lyrisch geht: Falling In Reverse sind auf Krawall gebürstet. Sie halten den Mittelfinger so hoch in die Luft, das nicht mal die in der letzten Reihe ihn übersehen können.
„You think you´re so goddamn cool, everybody thinks you´re a fucking fool“ („Fuck You And All Your Friends“) und „You are the only reason I hate everyone“ („I Hate Everyone“) klingen dabei nach klischeehaften Teenager-Problemen. Auch Herzschmerz wird verarbeitet („Loser„, „Hanging On“) und Selbstzweifel thematisiert („I´m Bad At Life“, „Superhero“). Dennoch muss man der Band zugestehen, dass die Songs musikalisch durchaus sehr interessant und durchdacht arrangiert sind. Auf die Schnelle vorhersehbar sind die insgesamt elf Vertreter (plus zwei Bonustracks) nicht.
Scheinbar nutzen Falling In Reverse auf Album Nummer vier die Gelegenheit, sich mal so richtig schön auszukotzen. Im Booklet darf jedes Bandmitglied mit den Dingen abrechnen, die am meisten nerven. Statt Danksagungen gibt es den Mittelfinger unverblümt mitten ins Gesicht: „Fuck You Facebook„, „Fuck You Shitty Bands„, „Fuck You Instagram Models“ und auch vor Ex-Freundinnen, Politikern, Hipstern, Managern und Labels wird nicht Halt gemacht. Dabei sind Fuck You´s wie „Fuck the selfie camera being on when I’m not ready and my chin looks like a croissant“ noch die witzigen Hassbotschaften, während andere eher ein peinlich-berührtes Gefühl hervorrufen.
Dabei stellen Falling In Reverse bereits im ersten Song und gleichzeitig Titeltrack klar: „Hate must never win„. Bleibt zu hoffen, dass sich die Jungs genau das am Ende des Tages dann doch auf die Fahnen schreiben.