Freunde, wir haben es geschafft! 2020 – ein Jahr, das für alle von uns anders lief, als geplant und uns alle vor große Herausforderungen gestellt hat – ist vorbei und der Hoffnungsschimmer, dass 2021 zumindest ein wenig besser wird, wird langsam größer. Trotzdem wollen wir natürlich auch einen Blick auf den Dezember werfen und Euch die Highlights des Jahresendes hier noch mal vorstellen.
„Um Scooter zu zitieren: Fuck 2020!“
Wie heißt es so schön? Traditionen bricht man nicht
Ganz traditionell hat unser Team in einem ganz persönlichen Jahresrückblick 2020 Revue passieren lassen. Und um Marvin zu zitieren: Gemeckert wurde über das Jahr genug, zumindest musikalisch gab es einige Highlights. Alle Jahresrückblicke von uns findet Ihr hier. Außerdem findet Ihr hier eine Übersicht über unsere liebsten Musikvideos aus dem Jahr, Roberts liebsten Punkrocksongs und angekündigte Alben für 2021 aus den Bereichen Punkrock, Hardcore und Metal.
Der Dezember startet mit einer erfreulichen Nachricht: Horse The Band sind zurück! Ganze elf Jahre lang war es ruhig um die Metal/Mathcore Band aus Kalifornien, nun gibt es mit „A Reason To Live“, „Nogimbus“ und „March Of The Pigs“ gleich drei neue Songs auf die Ohren. Ich habe die Band vor Ewigkeiten mal live in Hamburg auf irgendeiner Tour gesehen und meine Güte – ich wurde sofort auf ganzer Linie überzeugt.
„Kann man in der aktuellen Situation eigentlich unpolitisch sein?“
Bühnenlos – Wir müssen endlich reden!
Dass die Veranstaltungsbranche gefährlich nah vor absolutem Kollaps steht, sollte mittlerweile (hoffentlich) jedem bekannt sein. Zwei von zahlreichen Betroffenen, die nicht müde werden, auf die unzumutbaren Missstände aufmerksam zu machen sind Iain Duncan (Ex-Desasterkids und -We Butter The Bread With Butter, Musiker und Musicaldarsteller) und Murphy Lange (Musiker, Tour- und Eventmanager). So haben beide im Dezember zwei Folgen ihres Podcasts „Bühnenlos“ veröffentlicht, in dem sie über Themen wie die Bedeutung der Kulturschaffenden für die Gesellschaft oder über Fragen wie „Kann man in der aktuellen Situation eigentlich unpolitisch sein?“ sprechen. Hört doch mal rein!
Neben vielen weiteren Hilfsprojekten war auch die „Bandcamp Fridays“-Initiative für dieses Jahr ein riesiger Erfolg. CEO Ethan Diamond verriet, dass im Jahr 2020 unglaubliche 40 Millionen Dollar an bedürftige Künstler und Labels ausgezahlt worden sind. Und es wird noch besser: Auch 2021 werden die Bandcamp Fridays fortgesetzt.
Thematisch ebenfalls passend ist der neue Song von Flash Forward: „Numb“ thematisiert das Thema Depression und hat eine eigene Infoseite, die mit der Deutschen Depressionshilfe entstanden ist. Die könnt Ihr hier besuchen. Als Gastsänger ist Tobias Rische von Novelists/Ex-Alazka dabei. „Lasst uns stark sein und Schwäche zeigen“, kommentiert die Band und verbreitet so ihre wichtige Message, die in der Corona-Krise für viele wichtiger denn je ist.
Die Melodic Punks Sidewalk Surfers stellen mit „New World“ einen neuen Song vor, der einen weiteren Vorgeschmack auf das kommende Album „Growing Up Is A Mess“ gibt (VÖ 26. März 2021). Der Song hat eine klare Message: Ist der Aktienkurs wichtiger als das Wohlergehen der eigenen Mitarbeiter/innen, werden jeden Tag Lösungen für Probleme auf den Markt gebracht, die man zuvor noch nie hatte und kontrolliert der Lobbyismus die Politik, dann weiß man, dass die letzte Stufe des Kapitalismus erreicht ist.
Three Cheers For Sweet Make-Up
Frank Iero And The Future Violents haben für den 15. Januar 2021 ihre neue EP „Heaven Is A Place, This Is A Place“ angekündigt. Nachdem bereits mit dem R.E.M.-Cover „Losing My Religion“ eine erste Single präsentiert wurde, gibt „Sewerwolf“ einen weiteren Vorgeschmack auf das kommende Werk.
Und wenn wir schon einmal bei Frank Iero sind, können wir hier gleich den Schwenk zu My Chemical Romance hinlegen. Diese sorgen mit einem kryptischen Teaser nämlich für ordentlich Wirbel. Wer auf neue Musik gehofft hat, wird allerdings enttäuscht: Gemeinsam mit der Make-Up Marke HipDot bringt die Band eine „Three Cheers For Sweet Revenge“-Make-Up-Serie auf den Markt. An neuer Musik hätte ich zugegebenermaßen mehr Interesse gehabt.
Mit gleich zwei neuen Songs melden sich Every Time I Die zurück. „A Colossal Wreck“ und „Desperate Pleasures“ gibt es im Stream. Die Songs sind ein Vorgeschmack auf das kommende Album, das die Band Anfang des Jahres aufnahm. Name und Releasedatum stehen leider noch nicht fest.
Am 15. Januar erscheint das neue ZSK Album „Ende der Welt“. Nach „Mach’s Gut“ gibt es nun den nächsten Song der Band zu hören. „Kein Talent“ entstand in Zusammenarbeit mit Swiss & Die Andern.
Am 11. Dezember veröffentlichen die Beatsteaks ihre Cover-EP „In The Presence Of…“. Mit ihrer Version zu „Von nun an ging’s bergab“, im Original von Hildegard Knef, liefert die Band einen Vorgeschmack darauf. Ein passendes Musikvideo darf da natürlich nicht fehlen – das könnt Ihr Euch hier zu Gemüte führen.
Lust auf ein bisschen Matrix-Feeling?
Architects veröffentlichen im Dezember mit „Black Lungs“ die zweite Single aus dem am 26. Februar auf Epitaph erscheinenden neuen Studioalbum „For Those That Wish To Exist“. Zuvor wurde bereits der Song „Animals“ geteilt. „For Those That Wish To Exist“ stellt sich inhaltlich die Frage, wie es mit dem Planenten Erde – trotz der anhaltenden, langsamen Zerstörung durch seine menschlichen Bewohner – weitergehen soll.
Kurz vor Weinachten beglückt uns das Hannoveraner Duo A Fox’s Burrow mit ihrer neuen, ganz zauberhaften EP „Woods“. Wer hier noch nicht reingehört hat, sollte dies unbedingt nachholen.
Crown The Empire sind bekanntermaßen kreativ, was ihre Musikvideos angeht. So auch mit ihrem neuesten Clip zu „Red Pills“ vom aktuellen Album „Sudden Sky“, das den Zuschauer direkt mit einbezieht. Wie Neo in „Matrix“ könnt Ihr Euch zwischen einer roten und einer blauen Pille entscheiden und so Euer Schicksal, oder zumindest den Ausgang des Musikvideos, wählen.
Da Braunschweiger Trio Forkupines verabschiedet sich derweil mit einem Musikvideo zu ihrem Song „Letters“ aus dem Jahr. Hier könnt Ihr reinschauen.
Streams für aushaltbare „Stay Home“-Momente
Jimmy Eat World -Fans anwesend? In Zeiten gestreamter Liveshows hat sich die Band etwas ganz besonderes ausgedacht: sie werden für drei ihrer Alben einen kompletten Konzertfilm streamen. Unter dem Namen „The Phoenix Chapter“ werden folgende Alben einen Film erhalten: Chapter X: Surviving (15. Januar 2021), Chapter V: Futures (29. Januar 2021) und Chapter III: Clarity (12. Februar 2021). Dabei blickt die Band auf eine Bandbreite ihres Schaffens zurück, die von 1999 („Clarity“) bis zum aktuellen Album „Surviving“ von 2019 reicht. Ticket bekommt Ihr hier.
Auch für Bring Me The Horizon-Fans ist 2020 kein schlechtes Jahr: Ende Oktober erschien die neue – meiner Meinung nach durchweg starke! – EP „Post Human: Survival Horror“ (Albumreview), im Dezember gibt es schon die nächste gute Meldung: Das legendäre Konzert in der Royal Albert Hall mit orchestraler Begleitung vom Parralax Orchestra gibt es ab sofort bei den Streaming-Diensten Eures Vertrauens zu hören.
Touché Amoré ist eine von zahlreichen Bands, die in diesem Jahr den Release eines neuen Albums nicht in Form von Liveshows feiern konnte. Deswegen hat die Post Hardcore-Band ihr neuestes Werk „Lament“ (Albumreview) in einer Liveshow zum Besten gegeben. Wer bei dem Stream nicht dabei sein konnte, hat Glück: Touché Amoré stellen den Stream im Nachgang bereit und Ihr dürft der Band ganze 40 Minute zuschauen, wie sie ihr neues Album für Euch performt.
Howlin‘ Pelle Almqvist und seine Kollegen von The Hives waren schon immer für Überraschungen gut! Während überall langsam, aber sicher die Schotten für die nächsten Wochen dicht gemacht werden, kündigen die notorisch selbstherrlichen Schweden eine Welttournee für den kommenden „(sic!)“-Januar an. So machen The Hoves am 21. Januar in Berlin „Halt“. Tickets findet Ihr hier.
*Insert Facepalm-Emoji here*
Über Steel Panther konnte man hingegen nur mit dem Kopf schütteln – oder bei soviel Rücksichtslosigkeit mit diesem eher gegen die Wand schlagen. Wie kommt man in so einer unkontrollierten, gefährlichen Pandemie bitte auf die Idee, dass drei Konzerte an einem Wochenende in Florida eine gute Sache sind? Angeblich sollen die Shows unter Einhaltung von Hygienemaßnahmen stattgefunden haben. Ein Video sowie Bildmaterial beweisen allerdings ganz offensichtlich das Gegenteil.
Der Dezember endete dafür – so wie er begonnen hat – mit einer erfreulichen Nachricht: In Deutschland startete das Impfen gegen Corona und somit rückt die Chance auf etwas mehr Normalität endlich ein ganzes Stückchen näher. Auch wenn es wahrlich nicht einfach und durchaus zermürbend ist, ist es nun umso wichtiger, dass wir uns alle noch einmal zurück nehmen und rücksichtsvoll miteinander umgehen. Und so hoffe ich aus musikalischer Sicht sehr, dass wir uns in diesem neuen Jahr endlich wieder an Konzerten erfreuen dürfen.
In diesem Sinne möchte ich am Ende dieses Jahres Scooter zitieren: Fuck 2020! Passt auf Euch auf – auf dass es 2021 endlich wieder besser wird!