Hippie Trim – Cult

Man nehme eine Prise Melodic-Hardcore, gewürzt mit etwas Pop- und Post-Punk und einer kleinen Prise Shoegaze und rührt es kräftig durch: Nach diesem Rezept haben die Rhein- und Ruhrländer von Hippie Trim (Ex-Earl Grey) ihren ganz eigenen Sound zusammengebraut, der jetzt mit ihrem Debütalbum „Cult“ auf die Menschheit losgelassen wird. Das Wörtchen „Cult“ ist in der Regel etwas negativ behaftet, hat aber im Zusammenhang mit dem Album der Band eine ganz andere und vor allem weitaus positivere Bedeutung. Gitarrist Tristan erklärte das Konzept hinter dem Album wie folgt: „Er verkörpert unsere Beziehung zur Musik und der Welt im Allgemeinen. Wir möchten als Band verstanden werden, zu der jeder dazugehören kann. Wir verkörpern Freundschaft und Zusammenhalt. Trotz unserer nihilistischen Lebensauffassung, ohne konkrete Hoffnungen für die Zukunft, schlagen wir die Zeit nicht tot, wir machen das Beste daraus.“

„Ein gelungenes Debüt, das sich hinter den Genregrößen nicht verstecken muss“

Die Mischung macht’s

Gerade dieses Gefühl, dass wirklich jeder dazugehören kann, spiegelt sich direkt im Opener „Supersonic“ wider. Durch die bunte Mischung verschiedener Musikstile ist wirklich für jeden was dabei und man kann sich tatsächlich vorstellen, dass Shoegaze-Liebhaber Seite an Seite mit Hardcore-Fans auf einem Konzert von Hippie Trim zusammen feiern. Man hört definitiv Einflüsse von Größen der Szene wie Title Fight oder Balance And Composure, aber durch den wilden Mix haben die Songs genug eigenen Charakter, um nicht als schnöde Imitate zu enden.

Manchmal zu viel des Guten…

Auch die weiteren Songs wie „Blasphemy“ oder „Nobody“ wissen definitiv zu gefallen, aber ab und an ist der Mix doch ein klein wenig zu viel, sodass der Song – zum Beispiel „Join The Cult“ – nicht hundertprozentig zündet. Aber bitte nicht falsch verstehen, die Songs sind deswegen nicht schlecht – ganz im Gegenteil sogar – nur zum Teil doch ein wenig zu überladen mit dem wirklich sehr eigenen Musikstil. Manchmal ist weniger einfach doch mehr.

Nichtsdestotrotz ist „Cult“ ein richtig gutes Debütalbum, das sich nicht hinter Alben der Genregrößen – wie beispielsweise die bereits erwähnten Title Fight – verstecken muss und mit Sicherheit viele Leute aus unterschiedlichen Szenen gefallen wird. Man darf definitiv gespannt sein, was die Zukunft für Hippie Trim noch bringen wird.

Video: Hippie Trim – Supersonic

Hier erhältlich
Hippie Trim - Cult AlbumcoverHippie Trim – Cult
Release: 29. November 2019
Label: Redfield Records
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hippie-trim-cult-albumreviewMan hört definitiv Einflüsse von Größen der Szene wie Title Fight oder Balance And Composure, aber durch den wilden Mix haben die Songs genug eigenen Charakter, um nicht als schnöde Imitate zu enden.