Imminence, Breathe Atlantis und Our Mirage in Hannover

IMMINENCE
Foto: Jenny Bank

Kurz vor Weihnachten ist im Lux noch nichts von Besinnlichkeit zu spüren, denn die schwedische Metalcore-Kombo Imminence macht bei ihrem Streifzug durch Europa auch in Hannover Halt. Konnten sie zuvor bereits als Support für Annisokay überzeugen, ist es nun an der Zeit für die erste eigene Headliner-Tour. Im Kampf gegen die Feiertagslethargie eröffnen Breathe Atlantis und Our Mirage an diesem Abend das Feuer.

Das Maximum an Liebe und Zusammenhalt, was in dieser Zeit möglich ist

Der frühe Vogel…

Das hochkarätige Hardcore Line Up lockt kurz vor den Feiertagen noch mal eine Menge Leute ins Lux. Schon vor dem offiziellen Konzertbeginn ist der Laden überraschend voll. Zum Glück für Our Mirage, die einen regelrechten Frühstart hinlegen und 15 Minuten eher als geplant mit ihrem Set beginnen. „Wir haben im August unser Debütalbum „Lifeline“ rausgebracht“, erklärt Sänger Timo Bonner. Daraus gibt es Songs wie „The Unknown“ und „December“. Das Publikum tanzt und klatscht begeistert. Kein Wunder, denn auf der Bühne singt sich der Frontmann die Seele aus dem Leib.

Die vierköpfige Band aus dem Ruhrgebiet beschreibt ihre eigene Musik mit den Worten „hard hitting lyrics with heart hitting music“. Da kann man nur uneingeschränkt zustimmen, denn die Texte über Depressionen und tägliche Kämpfe mit den eigenen Dämonen gehen direkt ins Herz. Der letzte Song ihres Sets ist die Anfang des Jahres veröffentlichte Debütsingle. „Ich will Eure Arme oben sehen! Hier ist für Euch ‚Nightfall’“, verabschiedet sich der Post-Hardcore-Nachwuchs. Die Newcomer spielen einen gelungene Show und bringen dank Feuerzeugen und Smartphone-Taschenlampen auch ein bisschen Romantik ins Lux.

Jason Derulo trifft Metalcore

„Wir sind Breathe Atlantis und wir haben ein paar neue Songs mitgebracht. Dieser heißt „Everyone Else“ und wenn es losgeht, möchte ich, dass jeder von Euch springt“, eröffnen die Essener ihre Show. Das lässt sich das Publikum nicht natürlich zweimal sagen. Das Quartett war bereits mit Größen wie Attila, Caliban und Memphis May Fire auf Tour und kann auch bei uns von der ersten Minute an überzeugen.

„Für all die, die uns schon kennen – Willkommen zurück! Und für alle, die uns noch nicht kennen: Es ist wunderschön, Euch kennenzulernen und gemeinsam diesen Abend zu verbringen“, verkündet Sänger Nico Schiesewitz und ergänzt: „Ich bin am schwitzen wie ein Schwein. Ist noch irgend jemandem warm hier drin?“ Keine Frage, denn spätestens nach „Supernova“ kocht der Saal. Danach folgt zum Abkühlen ein Cover von Snow Patrols „Chasing Cars“. Zum Glück shoutet Bassist Jan Euler einige Parts, sonst würde vermutlich der Kitsch überhand nehmen.

Der beste Schweden-Export nach Köttbullar

Mit „The Sickness“ eröffnen die Headliner des Abends Imminence ihre Show im brechend vollen Lux. Nach den etwas softeren Vorgängern liefern die Schweden Metalcore vom Feinsten ab. „Make some fucking noise“, animiert Sänger Eddie Berg das Publikum und zieht anschließend seinen beigen Trenchcoat aus. Bei „Diamonds“ recken sich etliche Fäuste nach oben, der erste Circle Pit des Abends entsteht und die Temperaturen steigen noch mal merklich. Den Chorus „I will never win the fight for you, But I’ll always save a light for you, Even if I’m not a part of you, I will spare a piece of my heart for you“ singt die versammelte Menge laut mit.

Hier wird ungewöhnlich musiziert – denn nicht nur eine Geige findet ihren Weg in die harten Stücke, sondern auch die E-Gitarre wird derweilen mit einem Geigenbogen bespielt. „It’s so good to be back! Thanks for supporting us and for coming out on a thursday night“ bedankt sich Eddie bei den Fans. Die nächsten Songs „This Is Goodbye“ und „A Mark on my Soul“ spielen die Musiker aus Malmö in einer Akustik-Version. Es sind zwar keine Weihnachtslieder, aber trotzdem das Maximum an Liebe und Zusammenhalt, was in dieser Zeit möglich ist. Das Publikum jubelt und applaudiert, bevor es in härterer Manier mit „Broken Love“ weitergeht. „Jesus Christ, Hannover! You are fucking insane“, lautet Eddies Urteil über den Tumult vor der Bühne.

„Paralyzed“, an dessen Ende Eddie alleine mit seiner Geige auf der Bühne steht, soll der letzte Song des Abends werden. Doch natürlich lassen die Rufe nach einer Zugabe nicht lange auf sich warten. Also geht es mit „Keep Me“ und „This is Goodbye“ noch in die Verlängerung. Nach diesen wunderbaren, energiegeladenen Stunden bleibt den Schweden nur noch eins zu sagen: „Thank you for sharing this special evening with us!“

Imminence

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Breathe Atlantis

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Our Mirage

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