Ein Mix aus Metalcore und R&B… geht das überhaupt? Die Band ISSUES aus Atlanta hält sich weder an Grenzen noch an irgendein Schubladendenken und mischt diese vermeintlich überhaupt nicht kompatiblen Musikgenre zusammen und kreieren so einen einzigartigen Mix, der eigenartiger Weise wunderbar funktioniert. Auch auf Ihrem neuen Album „Headspace“ schickt sich der Fünfer an, erneut Grenzen einzureißen und der doch mit der Zeit sehr eingefahrenen Metalcore-Landschaft erneut zu zeigen: „Es geht verdammt noch mal anders“!
Metalcore und R&B zusammen in einen Topf zu schmeißen wirkt auf den ersten Blick tatsächlich stark befremdlich und auch bei beim ersten zaghaften Anhören denkt sich der ein oder andere „Um Himmels Willen, was für ein Sch… ist das denn?“ Aber gibt man „Headspace“ nur ein klein wenig Eingewöhnungszeit für die Ohren, zündet diese extravagante Mischung aus krachenden Beats und catchy Gesangslinien ungemein und man kommt schwer davon los. Warum? Vor allem weil es nicht dieser „Metalcore-ich-muss in-jedem-Song-nen-Breakdown-haben-Einheitsbrei“ ist und einfach ziemlich gute Songs sind, die da auf die Menschheit losgelassen werden.
Grade dieser Mix aus den beiden Stilrichtungen bringt so viel Neues in die Songs und dieses stagnierende Genre, dass man manchmal ungläubig vor der Musikanlage steht und denkt „Sowas machen die? Wie frech…WIE GUT!“. Grooviges Schlagzeug, R&B-Funk-Gitarre und eine zuckersüße Stimme warten nur darauf im nächsten Moment von stampfenden Beats, verzerrten Moshgitarren und Shouts buchstäblich eingerissen zu werden. Und damit nicht genug: Die R&B Gitarren werden auf einmal mit eben diesen stampfenden Beats vermischt, Scratchings werden eingemischt, Pop-Synthies kommen noch hinzu und schon hat man etwas Einzigartiges, was schwer in Worte zu fassen ist, aber so unglaublich erfrischend klingt, dass man sich öfter mit einem kleinen verschmitzten Lächeln im Gesicht erwischt.
Ein besonderes Lob muss man hier einfach der-Rhythmusfraktion aussprechen. Wenn Schlagzeug, Bass und Rhythmus-Gitarre so unglaublich gut miteinander grooven, das man ohne es zu wollen Beine und Arme bewegen muss, kann man nur sagen: „Good job!“.
Wer immer noch denkt, so etwas kann doch nicht klappen, sollte sich hier „Coma“ von den Jungs anschauen. Der Song hat alles, was ISSUES ausmacht – und das ist eine ganze Menge. Das Album solltet Ihr auf keinem Fall verpassen. Traut Euch und Ihr werdet es nicht bereuen. Versprochen!
von Sash