Mit „A House For Thee“ veröffentlichen die Niederländer John Coffey nach ihrem 2015er Album „The Great News“ eine neue EP, auf der insgesamt fünf Songs vertreten sind, darunter eine Akustikversion von „Relief“, der vollverstärkt bereits auf dem Album zu finden war (und zu dem es hier eine Count Your Bruises Session gibt).
Opener „No House For Thee“ wurde bereits samt Video im Vorfeld veröffentlicht, in dem sich John Coffey der aktuellen Flüchtlingsthematik annehmen. Im Song zeigt sich die Band wie gewohnt mit rotzigem, starkem Sound. Dieser zieht sich natürlich auch durch die nachfolgenden Songs, wobei „No House For Thee“ noch am meisten an ältere John Coffey-Songs erinnert.
Groovig, voller Wut und Energie geben John Coffey ein klares Statement zu den aktuellen Weltgeschehnissen ab und zeigen sich deutlich düsterer und härter als auf ihren anderen Veröffentlichungen – sowohl musikalisch als auch lyrisch. „We don’t want to criticise politicians or international organizations, but we want to let our heart speak: fellow human beings need proper help and a more human life. We raise our voice for humanity“, so die Band.
Diese Stimmung mag wohl auch nicht zuletzt dadurch zustande kommen, dass die EP mit keinem Geringeren als Converge-Gitarristen Kurz Ballou innerhalb von einer Woche aufgenommen wurde.
Auf der EP machen John Coffey definitiv einen weiteren Schritt nach vorne, entfernen sich stückweise vom Punk und Rock´n´Roll und lassen bevorzugt Elemente aus dem Hardcore und sogar dem Grunge und Stoner Rock einfließen. Dazu wird weiblicher Gesang eingestreut und passend melancholische Backgroundvocals involviert.
John Coffey präsentieren mit „A House For Thee“ eine starke EP, die nicht nur musikalisch, sondern auch hinsichtlich Message überzeugt und zeigt, dass auch der härtere Sound der Band hervorragend zu Gesicht steht, ohne, dass John Coffey an Individualität verlieren.
von Hanna