Love A – Nichts Ist Neu

Zwei Jahre nachdem mit „Jagd und Hund“ das letzte Album der vier Musiker um Sänger Jörkk Mechenbier erschien, kommt nun mit „Nichts ist neu“ die neue Platte von Love A via Rookie Records auf den Markt. Sowohl musikalisch als auch lyrisch gibt es kein Halten mehr.

„Wir müssen Risse haben, damit das Licht hinein kann, wir müssen Kanten haben, damit es Risse gibt“

Thematisch wird auf „Nichts ist neu“ ein breites Spektrum bearbeitet. So wird in „Nachbarn II“ die Ambivalenz des Menschen thematisiert, der will, dass er sowohl Täter als auch Opfer ist. Dass der Tag endet, aber nicht, dass die Zeit vergeht. Währenddessen beschäftigt sich die Vorabsingle „Die Anderen“ mit dem inneren Konflikt, den viele Künstler erleben, sobald sie erfolgreich sind. Sie stehen im Zwiespalt zwischen dem, was sie machen wollen und was ihre Hörerschaft hören will. Oder was sie denken, was ihre Hörerschaft hören will. Auf Songs wie „Löwenzahn“ oder „Unkraut“ hingegen skandiert Mechenbier in üblich politischer Weise. Dass es keine Grenzen gibt, was den Hass anbelangt.

The Cure treffen den Punk

Wer Böses denkt, könnte bei dem Namen „Nichts ist neu“ vermuten, dass es sich hier um ein typisches Love A Album handelt. Dass sich seit „Jagd und Hund“ nichts verändert hat. Tatsächlich ist der übliche Charme, katalysiert durch die markante Stimme von Jörkk Mechenbier, vorhanden und lässt vermutlich keinen eingesessenen Fan etwas vermissen. Aber dennoch bringt das Album eine gewisse Eigenständigkeit im Sound mit sich.

Einflüsse aus den Zeiten des Wave und von Bands wie The Cure kommen zum Beispiel auf Songs wie „Die Anderen“ oder „Sonderling“ immer öfter und immer intensiver zum Vorschein. Sie geben dem typischen Love A Sound eine Leichtigkeit, die jedoch nichts von der schweren Substanz der Songs nimmt. Unter den Fittichen von Produzent Robert Whiteley wurde hier ein atmosphärisches, teils düsteres Album erschaffen, das einen angepisst und kontemplierend zurücklässt.