Mit Music Minds Matter richtet die britische Wohltätigkeitsorganisation Help Musicians UK eine Anlaufstelle für depressive Musiker ein. Diese ist 24 Stunden täglich erreichbar. Man konzentriert sich sehr umfassend auf die psychischen Bedürfnisse und Veränderungen der Musikerszene. Neben Informationsmaterial und Adressen für Anlaufstellen, werden auch professionelle therapeutische Dienstleistungen angeboten.
„Die Musikindustrie braucht einen Service wie Music Minds Matter. Es ist an der Zeit, einen Dienst anzubieten […], der den unzähligen Herausforderungen und Komplexitäten der psychischen Gesundheit entgegenkommt, mit denen Musiker und Menschen in der Musikindustrie konfrontiert sind.“
Die Kampagne Music Minds Matter wurde im July 2017 ins Leben gerufen. Im Jahr 2016 stellte Help Musicians UK eine Steigerung von 22% im Bedarf der psychischen Unterstützung bei Musikern und Angehörigen der Szene innerhalb Großbritanniens fest. Die Arbeitsbereiche beziehen sich dabei besonders auf Depressionen und Angsterkrankungen.
Auslöser sind vermehrt schlechte Arbeitsbedingungen (Sichern eines Grundeinkommens, Arbeitszeiten, permanent geforderte Flexibilität auch in Bezug auf die eigene Zukunft), die Selbstwahrung der eigenen musikalischen Identität, physiologische Begleiterscheinungen oder aber auch psychischen Druck durch Diskriminierungen, die beispielsweise das Geschlecht oder die Karriere betreffen.
Help Musicans UK arbeitet seit 1921 mit Musikern mit psyschichen Belastungen
Die Englische Singer/Songwriterin Lauren Aquilina beschreibt die Schwierigkeit hinter der eigenen Verfassung und der Arbeitsumständen folgend: „Writing a song has never made me unhappy. It’s the industry, it’s the game.“
Music Minds Matter greift aktuell auf zwei Studien zurück. Im ersten Studienabschnitt berichteten mehr als die Hälfte der befragten Musiker, dass sie klare Lücken im Bereich der Behandlung im Bezug auf ihre Berufssparte erkennen konnten. Aktuell besteht die Überlegung den Service mit weltweiten Partnern in Kanada, Amerika, Australien und Neuseeland zu erweitern. Die Mutterorganisation Help Musicans UK arbeitet immerhin schon seit 1921 in diesem Bereich.