Paper Arms – Great Mistakes

 

Dass Australien nicht das goldene Mekka der Punk-Szene ist, ist wohl mehr als bekannt. Umso erfreulicher, dass es Paper Arms einmal mehr gelungen ist, nicht mehr „nur“ das bestgehütetes Punkrock-Geheimnis Australiens zu sein. Denn nach „Days Above Ground“ und „The Smoke Will Clear“ ist auch “Great Mistakes” ein voller Erfolg.

Nachdem Gitarrist und Gründungsmitglied Max Hunt die Band verließ und Sänger Josh Mann entschloss, sich 800 km entfernt seiner Heimatstadt Adelaide anzusiedeln, standen die Sterne für Paper Arms nicht unbedingt günstig. Doch diese Hürden wurden ohne größere Schwierigkeiten überwunden: James Hastings (The Burning Sea) komplettiert den Vierer als neuer Gitarrist und Dank des World Wide Webs fiel auch das Songwriting keinem größeren Widerstand zum Opfer.

Die Songs der Australier gehen unter die Haut. Sie haben es geschafft, einen ganz eigenen Sound aus den wichtigsten Punkprägungen zu kreieren. Der Opener „Dedication“ ist ein ruhiger und gleichzeitig opulenter Einstieg vieler verschiedener Subgenre des Punkrock. „This Time“ schickt einen auf die Reise in die 90er Jahre und vermittelt mit seiner hingebungsvoll kratzigen Melancholie ein klein wenig die Hoffnung, dass sich der Grunge kurz vor der Wiederauferstehung befindet. Mit seiner technischen Versiertheit aus Rhythmus und Riffing begegnet einem „Shifty“ mit klassischen Post-Hardcore Elementen à la Make Do And Mend und „Wake and Run“ befördert Manns charakterstarke Stimme in voller Ausprägung ans Tageslicht.

Paper Arms schaffen 2015 eine weltweite Symbiose zwischen Australien und Punkrock. Das verflixte dritte Album ist keinesfalls „der große Fehler“, sondern ein umwerfend kraftvolles, energiegeladenes musikalisches Prachtstück, welches die australischen Punkrocker mit Sicherheit auf eine rasante Steilfahrt nach oben schickt.

Von Maria