Ranking: Die besten Blink-182 Alben

blink-182
Foto: Sophie McNeil

Blink-182, die Helden und vor allem auch meine Helden des Pop-Punks, werden auch nach rund 27 Jahren nicht müde immer weiter Musik zu machen und Songs zu schreiben. Sicherlich ist das heutzutage alles ein wenig ernster, aber den Schalk im Nacken haben die Herren glücklicherweise nie ganz verloren.

“Whoot? neun Alben haben Blink schon rausgehauen?“

Aktuell steht das neue Album „Nine“ kurz vor der Veröffentlichung und beim diesem Titel dachte ich mir:“Whoot? Schon neun Alben haben Blink rausgehauen? Abgefahren!“. Wenn das also nicht nach einem Albumranking meiner absoluten Lieblingsband schreit. Lange habe ich mir den Kopf darüber zerbrochen, welche Alben ich denn tatsächlich mit aufführe und habe dann für mich entschieden, dass die „Greatest Hits“ und das Live-Album „The Mark, Tom and Travis Show“ außer Konkurrenz laufen, da sie letztlich zu 99,9 % nur Compilations von bekannten Songs bzw. Live-Versionen sind. Nichtsdestotrotz sind „Man Overboard“ (zu finden auf der „The Mark, Tom and Travis Show“) und „Not Now“ (Greatest Hits) großartige Songs, die man nicht unerwähnt lassen sollte. Das allseits beliebte und völlig bekloppte „Family Reunion“ auf der Live-Scheibe sowieso nicht. So, nun aber genug der Vorworte und ab ins Ranking!

8. Neighborhoods

„Da wäre bestimmt mehr drin gewesen.“

Ich kann mich noch gut daran erinnern, als Blink-182 damals Ihre Reunion bekannt gaben. Ich war doch ziemlich aus dem Häuschen, schließlich war eine meiner Lieblingsbands wieder auf der Oberfläche erschienen. Yehaaa! Neue Musik sollte es auch noch geben. Entsprechend gespannt und ungeduldig war ich, bis ich die neue Scheibe endlich durch die Boxen jagen konnte. Es machte sich doch recht schnell Ernüchterung breit. Die Platte fühlt sich so gut, wie gar nicht homogen an und auch heute habe ich noch wenig Freude beim Hören. Das liegt wohl in erster Linie daran, dass sich die Band gar nicht zusammen im Studio befunden hat, um „Neighborhoods“ aufzunehmen. Jeder hat hier sein eigenes Süppchen gekocht. Dass das nichts werden konnte, war also abzusehen. Lediglich „Heart’s All Gone“ konnte mich zunächst etwas begeistern, bis ich zu MH 4.18.2011 gelangte. Diesen Song höre ich mir heute auch noch ziemlich gern an. Er bildet für mich DAS Highlight (leider auch das einzige Highlight) auf dem Album. Da wäre bestimmt mehr drin gewesen.

7. Cheshire Cat & Buddha

„Man merkt deutlich, dass Blink-182 hier ihrerzeit songwritingtechnisch noch ganz am Anfang standen.“

Da Cheshire Cat und Buddha relativ gleiche Tracklists haben, fallen bei mir beide zusammen auf einen Platz. Man merkt deutlich, dass Blink-182 hier ihrerzeit songwritingtechnisch noch ganz am Anfang standen, was aber nicht bedeuten soll, dass die beiden Alben nicht kurzweilig sind. Viel bleibt aber eben auch nicht hängen. „Carousel“ ist allerdings immer noch ein gern gesehener Gast in meinen Playlists.

6. Dogs Eating Dogs

„Die fünf Songs wissen definitiv hundertmal besser zu gefallen, als das fast gesamte Vorgängeralbum.“

Wo Neighborhoods auf ganzer Linie enttäuschte, legte Blink-182 glücklicherweise ein Jahr später mit der „Dogs Eating Dogs“-EP ziemlich gut nach und stimmte mich doch recht versöhnlich. Die fünf Songs wissen definitiv hundertmal besser zu gefallen, als das fast gesamte Vorgängeralbum, was schon echt tief blicken lässt. Was haben die drei US-Amerikaner anders gemacht? Genau, sie haben mal wieder zusammen im Studio gehockt und schon kickt der Silberling wieder an allen Ecken und Enden. Vor allem „Pretty Little Girl“ kann hier echt überzeugen und wie komisch es auch klingen mag, aber der Part von „Yelawolf“ ist echt richtig genial.

5. Blink-182

„Die Platte hat eine ziemlich gute Hitdichte.“

Meine Hassliebe. Anfangs bin ich so überhaupt nicht mit dem Album warm geworden, da es so erschreckend anders klang, wie ich es von Blink-182 gewohnt war. Aber als ich mich dann einfach darauf eingelassen habe, gefiel mir das Album immer besser. Die Platte hat auch eine ziemlich gute Hitdichte. „Feeling This“, „I Miss You“ oder „Always“ (dessen Video mich heute noch gebannt vor den Bildschirm sitzen lässt) zeigen Blink-182 von einer völlig anderen, erwachsenen Seite, die ihnen ebenfalls verdammt gut steht. Trotzdem mag ich die infantilen Blink-182 einfach lieber.

4. Dude Ranch & They Came To Conquer…Uranus

„„Pathetic“ oder „A New Hope“ zaubern mir auch heute noch sofort ein Grinsen ins Gesicht.“

Dude Ranch“ war das erste Major-Label-Album und der Erfolg ließ, zumindest in den USA, nicht lange auf sich warten. Kurz davor wurde noch die „They Came To Conquer…Uranus“-EP veröffentlicht, deren Song „Waggy“ für das Major-Debut noch einmal neu aufgenommen wurde. Deswegen nenne ich beide in einem Atemzug. Mit „Dammit“ haben sich Blink-182 seinerzeit in viele Herzen gespielt, aber auch sonst hat das Album eine Menge Hits, die bei mir damals rauf und runter liefen. „Pathetic“ oder „A New Hope“ zaubern mir auch heute noch sofort ein Grinsen ins Gesicht und den Überhit „Josie“ werde ich so schnell nicht wieder los.

3. California

„Ich fühlte mich tatsächlich wieder ein wenig wie 17.“

Back to the roots mit Matt Skiba. Nachdem es mit Tom zum wiederholten Male nicht klappen wollte, holte man sich Alkaline Trio´s Matt Skiba kurzerhand ins Boot, um endlich mal wieder Songs zu schreiben. Heraus kam „California“ (Albumreview), welches mich, bis auf „Los Angeles“, restlos begeistert. Beim Opener „Cynical“ hatte ich seit langem endlich mal wieder mein „Blink-Gefühl“ und ich fühlte mich tatsächlich wieder ein wenig wie 17, als ich die Band für mich entdeckte. Wenn ein Album das schafft, haben die Herren so einiges richtig gemacht. Vor allem hat „California“ so unglaublich viele Ohrwürmer, dass sich eine Aufzählung hier schon gar nicht mehr lohnt, denn sonst haue ich Euch fast die komplette Tracklist um die Ohren. Sehr clever und witzig fand ich im Übrigen auch das Video von „She’s Out Of Her Mind“, welches ein witziges Throwback-Video zu „What’s My Age Again?“ darstellt.

2. Take Off Your Pants And Jacket

„Forever and ever. Let’s make this last forever…!“

Blink-182 Take Off Your Pants and JacketEin knappes Rennen war es um Platz eins, aber „Take Off Your Pants And Jacket“ aus dem Jahr 2001 hat dann knapp den Kürzeren gezogen. Nichtsdestotrotz ist das Album echt verdammt gut und auch nach so langer Zeit kann man sich Songs wie „First Date“, „Anthem Part 2“ oder „The Rock Show“ immer noch ohne Ermüdungserscheinungen, auch mehrfach hintereinander, anhören, ohne, dass es langweilig wird. In der Zeit wurde übrigens auch eine Weihnachts-Single veröffentlicht, die sich jedoch nicht auf dem Album befindet aber trotzdem erwähnt werden sollte: „I Won’t Be Home For Christmas“ ist ein Song für alle, die diese Heuchelei während der Festtage richtig auf den Sack geht. Wenn man sich den Rest des Jahres auch nicht ausstehen kann, warum also jetzt plötzlich? Sehr empfehlenswert. Damals gab es ja auch noch richtiges Musikfernsehen und so kam ich auch in den Genuss, oft das Video zu „First Date“ zu sehen. Herrlich. Wenn Ihr es nicht kennen solltet oder einfach lange nicht mehr gesehen habt, tut Euch was Gutes und lacht einfach mal herzlich drei Minuten lang.

1. Enema Of The State

„Fuck, so will ich auch mal spielen können!“

Blink-182 Enema Of The StateFür viele ist die ’99er Platte „Enema Of The State“ wahrscheinlich – wie auch für mich – ein No-Brainer. Als ich damals das Video zu „What’s My Age Again?“ gesehen habe, war ich extrem begeistert von dieser, mir damals noch völlig unbekannten, Band. Ich weiß es tatsächlich wie heute, wie ich mir damals bei sonnigem Wetter das Album in der Stadt kaufte und mich sofort draußen hinfletzte und die CD in meinen Discman (!) gelegt und gehört habe. Bei den ersten Tönen von „Dumpweed“ dachte ich nur: „Alter, was ein geiler Scheiss!“. Ich bin der Meinung, dass dieses Album den damaligen Spirit am besten verkörpert. Nach Generation X wurde alles wieder bunter und fröhlicher, Filme wie American Pie wurden zu Kassenschlagern und Blink-182 lieferten den perfekten Soundtrack zu einer Ära, in der ich zum Glück dabei war. Mein Alltime-Favourite auf ist immer noch „The Party Song“, da es einen unglaublich witzigen und ironischen Text hat. Travis spielt in dem Song außerdem sowas von unglaublich schnell das Schlagzeug, dass ich mir damals dachte: „Fuck, so will ich auch mal spielen können!“. Nun ja! So gut, wie Travis zu werden, habe ich recht schnell wieder aufgegeben, aber immerhin kann ich den Song heute auf dem Schlagzeug spielen. Is ja auch schon mal was, nech? Ich erinnere mich gern an diese unbeschwerte Zeit und da darf dieses Album definitiv nicht fehlen.