Für die Liverpooler Pop-Punker WSTR ging es direkt von Anfang an steil bergauf. Kaum hatten sie ihre erste und viel gelobte EP „SKWRD“ (bis dato auch ihr einziges Release) veröffentlicht, ging es direkt mit namenhaften Bands wie NECK DEEP, A WILHELM SCREAM oder CREEPER auf Tour. Auch auf den bekannten Festivals Slam Dunk Festival, 2000 Trees oder Hevy Fest durften sie ihre Songs zum Besten geben. Schon ein ziemliches Brett für eine Band, die gerade mal seit 2015 umtriebig ist. Am 20. Januar kommt nun das lang erwartete Debüt-Album „Red, Green Or Inbetween“ auf den Markt und soll da anknüpfen, wo ihr Erstling „SKRWD“ aufhörte.
Los geht es mit dem Song „Featherweight“, der direkt erahnen lässt, warum WSTR schon vor ihrem Debüt-Album so unglaublich gefeiert wurden. Der Song hat ordentlich Drive und verdammt gute Melodien. Außerdem lädt er des Öfteren zum Kopfnicken, Rumspringen oder Pogen ein. Schon mal ein sehr starker Einstieg ins Album.
Sänger Sammy Clifford sagte zu „Red, Green Or Inbetween“, dass es sich hier um ein „Breakup Album“ handelt, jedoch nicht die altbekannte „F**k You“-Attitüde raushängen lässt, sondern vorwurfsvoll das eigene Versagen reflektiert. Wer jetzt Angst hat, dass alles zu sehr im Selbstpathos oder ähnlichem abdriften könnte, kann beruhigt aufatmen. Zu keinem Zeitpunkt des Albums wirkt das Thema auch nur ansatzweise cheesy oder überzogen dargestellt. Nicht einfach so etwas hinzubekommen und von daher ein großer Pluspunkt auf der Habenseite des Quartetts aus Liverpool.
Auch musikalisch spielen die Jungs ganz weit oben mit. Vor allem die Gitarristen Danny und Kieren haben ein unglaublich gutes Gespür für großartige und nahezu hymnenhafte Melodien, die sich tief in den Gehörgängen einnisten und schwer loszubekommen sind. Vor allem im Song „Eastbound & Down“: Der etwas ruhigere Song bildet einen angenehmen Kontrast zum Rest des Albums. Außerdem hört man, welch unglaublich gutes Songwriting WSTR trotz ihres kurzen Bandbestehens bereits haben. Klasse Melodien und noch bessere mehrstimmige Vocals lassen den Song zu einem echten Highlight des Albums werden.
WSTR liefern hier ein mördermäßig gutes Debüt-Album (und es muss wieder gesagt werden: DEBÜT!… krass) ab, welches nicht nur Pop-Punk-Fans begeistern dürfte. Der Hype kann – nach so einem guten Album – nur größer werden. Die Jungs können durchaus das „Next Big Thing“ im Pop-Punk-Genre sein – und das zu Recht!