Melodischer Post-Hardcore mit ordentlich Geshoute, cleanen Gesang und schicken Melodien gibt’s ja bekanntermaßen wie Sand am Meer. Auch Shell Beach aus Budapest mischen mit Ihrem neuen Werk „Changes – Restless – Faithless“ in dieser Rubrik kräftig mit. Jedoch macht der ungarische Fünfer (Nein, das ist nicht die neue Bobsport-Disziplin) einiges anders als seine Genre-Kollegen und hebt sich daher sehr angenehm von der breiten Masse ab.
Vom Grundkonzept wird natürlich nicht abgelassen. Warum auch, denn die Jungs setzen das ziemlich gut um. Schöne Melodien, wirklich sehr gute Gesangslinien und ordentlich Druck in den Strophen. So muss das sein.
Aber was bei Shell Beach immer mal wieder durchscheint, ist der Hang zum Extremen, oder noch besser: zum völligen Wahnsinn. In dem Song „Comet“ zum Beispiel wird der schön getragene Refrain direkt im nächsten Moment von einer schier wahnwitzigen Bridge unterbrochen, dass einem Hören und Sehen vergeht. Das gefällt, das macht Spaß.
Und das Shell Beach sich wirklich nicht gern in eine Schublade drücken lassen wollen, zeigt der Song „Lotus Cove“: Komplett elektronisch und fast schon ätherisch wirkend ist das für sich genommen schon ein ziemlicher Stilbruch, aber der Song fügt sich tatsächlich wunderbar in die EP ein.
Hier haben Shell Beach wirklich eine schöne, wenn auch etwas kurze, EP geschaffen, die Genre-Fans definitiv mal auschecken sollten.
von Sash
Dank MTV und VIVA2 wurde Sash regelrecht zum Musik-Junkie erzogen und hört von Alternative über Emocore bis Punk, Hardcore und Metal alles, worauf er gerade Bock hat. Wenn er nicht gerade der Musikleidenschaft mal wieder exzessiv in irgendeiner Art und Weise frönt, ist er entweder mit seiner Band One Strike Left kreuz und quer im Lande unterwegs, zockt gern mal ausgiebig mit seiner Nintendo Switch oder spielt mit seinem Hund Hugo.