Smile And Burn und The Deadnotes in Hannover

Smile And Burn
Foto: Hanna Hindemith

Die Freiburger Indie Punk Band THE DEADNOTES ist laut Frontmann Darius heute mit SMILE AND BURN nicht zum ersten Mal in Hannover zu Gast. Damals hatten weder er noch seine beiden Mitstreiter Jakob und Yannic einen Führerschein. Das sei ihnen – wie Darius erzählt – natürlich erst kurz vor dem Konzert eingefallen. So wurde für rund 100 Euro jemand beauftragt, sie zu fahren. Um schließlich als Support für eine schwedische Metalband zu spielen. Ein interessanter Erlebnis, so Darius. Während er spricht stimmt er seine Gitarre, lächelt und schiebt sich immer wieder sein mittellanges, lockiges blondes Haar aus dem Gesicht. Das fällt beim Spielen im Eifer des Gefechts natürlich immer wieder zurück.

THE DEADNOTES liefern einen perfekten Einstieg in den Abend und können sich einem bereits gut gefüllten Lux präsentieren. Auch hinsichtlich Applaus wird nicht gegeizt. „Danke Hannover!“ gibt es dafür von Darius. Für das letzte Lied begibt er sich von der Bühne runter ins Publikum. Er legt seine Gitarre auf dem Boden ab und schmettert nur mit dem Mikrofon in der Hand die Lyrics zu den letzten Klängen.

„I don’t want to miss a thing“

I don’t want to close my eyes, I don’t want to fall asleep ‚cause I’d miss you baby and I don’t want to miss a thing“ dröhnen AEROSMITH aus den Boxen und – teilweise unterstrichen von herzzerreißenden Performances und geballten Fäusten, die sich an die Brust in der Herzgegend drücken – aus den Kehlen der Besucher. Chapeau, mit diesem Intro sorgen SMILE AND BURN heute Abend für den ersten Gänsehautmoment. Darauf sollen heute Abend allerdings noch weitere folgen. Kein Wunder, die können bei Songs wie „Not Happy“, „Bye Bye Perfect“ und „Good Enough“ vom neuesten Werk „Get Better Get Worse“ auch kaum ausbleiben.

Schon zu Beginn des Sets rufen Besucher immer wieder etwas rein, am lautesten werden definitiv die „Ausziehen“-Rufe vernommen. SMILE AND BURN drehen den Spieß geschickt um: Ihnen sei ja schon heiß auf der Bühne, jetzt soll es den Besuchern ebenso ergehen. Das fordert zumindest Frontmann Philipp. Das Publikum ist bereits auf einem guten Weg dorthin, denn es ist ordentlich Bewegung in der Bude. „Teilt uns alles mit, aber tanzt es!„, fordert Philipp auf. „Das hier ist ein Waldorfschulenkonzert!

Circle Pit für sauberes Trinkwasser

Das gut gefüllte Lux nehmen SMILE AND BURN gleich mal zum Anlass, um Gutes zu tun: Heute Abend sind neben den Bands und Feierwütigen auch VIVA CON AQUA am Start, um für den guten Zweck zu sammeln. Die werden auch gleich in die Show eingebunden: Gitarrist Sören platziert einen Vertreter in die Mitte des Lux Clubs, der mit einer Spendenbox bewaffnet ist. Während SMILE AND BURN auf der Bühne weiter ihrem tanzbaren Punk Rock huldigen, soll unten ein Circle Pit gestartet werden, an dem sich jeder beteiligten kann, der ein bisschen Geld in die Spendenbox geschmissen hat.

Die Authentizität, die SMILE AND BURN bereits auf ihrem neuesten Album „Get Better Get Worse“ an den Tag legen, vermitteln die Berliner auch heute Abend auf ganzer Linie: Die Band ist zum Spaßen aufgelegt, wirkt unglaublich sympathisch und man merkt, dass sie lieben, was sie tun. Keinerlei Star-Attitüde. Heute wird ein Abend unter Freunden gefeiert. „Das ist der Endspurt, ihr habt zwei Tage Zeit Euch auszuruhen!„, kündigt Sören an, nachdem das reguläre Set beendet und lautstark nach einer Zugabe verlangt wurde. „Schwingt Euren Arsch!„. Zu den letzten zwei Songs wird noch mal ordentlich geschwitzt. Dann verlässt die Band die Bühne, um für die Rock’n’Roll Highschool Platz zu machen.