Vor wenigen Monaten erblickte das neueste Album „Misery“ (CD-Review) von The Amity Affliction das Licht der Welt. Jetzt ist die Metalcore Band aus Brisbane auf großer Europa Tour und hat Dream State, Endless Heights und The Plot In You mit dabei. Kurz vor Ende der Tour steht Hannover auf dem Plan. Lest von einem Konzert mit einer Stimmgewalt, die ihresgleichen sucht.
„This is by far the best show on this Tour“
Eine halbe Stunde nach Einlass steht bereits um 18.30 Uhr die erste Band auf der Bühne. Dream State können sich direkt über sehr viel Andrang freuen, während einige Fans vor der Tür noch fluchen, da sie noch in der Schlange stehen und sich zunächst nur mit der Akustik zufriedengeben müssen. Dabei kann nicht nur die Stimme von Frontfrau Charlotte Gilpin überzeugen, sondern auch der Rest der Band. Entsprechend ist drinnen auch die Stimmung so gut, dass die ersten Pits nicht lange auf sich warten lassen. „This is by far the best show on this Tour“, verabschiedet sich die britische Frontfrau und das glauben wir Charlotte sehr gerne. Zum Schluss gibt es noch den Song „White Lies“ mit dem die Band ihre ersten großen Erfolge feiern konnte. Entsprechend wird dieser vom Publikum auch lautstark mitgesungen.
Die musikalischen Ausreißer des Abends
Kurz umgebaut und schon stehen Endless Heights auf der Bühne. Die Band kommt im Vergleich mit einem etwas ruhigeren Sound um die Ecke, welcher aber genauso gut ins Ohr geht. Dennoch kommt die Musik scheinbar nicht so gut beim Publikum an. Nur vereinzelt sieht man Leute feiern, obwohl die Band alles versucht und man ihnen ihre Spielfreude deutlich ansehen kann. Aber hey, letztlich hat das in Hannover auch noch nicht wirklich was zu sagen. Die Band springt wie wild über die Bühne und ist kaum zu bändigen und freut sich, nach gut einem halben Jahr wieder in Hannover spielen zu dürfen. Auf die Frage, wer sie beim letzten Mal schon gesehen habe, gehen einige Hände in die Luft, was die Band aus Sydney extra freut.
„We love this city, you are always so great to us“
Auch The Plot In You waren erst vor kurzem in Hannover und freuen sich wieder hier sein zu dürfen. Das Intro der Band wird alleine von Sänger Landon Tewers performed, während seine Bandmitglieder erst gegen Ende hinzukommen. Bereits hier kann Landon seine gewaltige Stimme zeigen. Die Stimmung nimmt wieder schlagartig zu und bringt sogar schon den ersten Crowdsurfer zum Vorschein. Auf der Bühne selbst passiert jedoch recht wenig. Die gesamte Band bewegt sich nicht wirklich viel und auch Ansprachen halten sich in Grenzen. Ein “We love this city, you are always so great to us” gibt es dann allerdings doch noch von Landon zu hören. Auch wenn der musikalische Wandel mit dem letzten Album „Dispose“ nicht jeden Fan überzeugt hat, ist gerade bei „Feel Nothing“, der ersten Single dieses Albums, die Stimmung am höchsten. Gefühlt brüllt jeder mit und mehrere Crowdsurfer finden ihren Weg vor die Bühne. Am Ende gibt es noch ein kurzes „Thank you“ und die Musiker verlassen die Bühne, ohne sich weiter zu verabschieden oder eine Zugabe zu spielen.
Unglaubliche Stimmen, schweißgebadete Fans und Crowdsurfer
Kaum betreten The Amity Affliction die Bühne ist das Kreischen groß. Gleich mit dem ersten Song stellt die Band unter Beweis, warum sie zu Recht mit an der Spitze der Metalcore-Szene steht. Wie auch schon alle Vorbands legen beide Sänger, Joel Birch und Ahren Stringer, unglaubliche Stimmen an den Tag. Mit „Drag The Lake“ spielen die Australier auch direkt den wahrscheinlich größten Ohrwurm Song ihres neuesten Albums “Misery” und setzten verstärkt auf elektronische Einflüsse.
Entsprechend hoch ist auch die Stimmung anzusiedeln. Die Fans sind lautstark zu hören und auch der Pit ist nicht zu vernachlässigen. Im Laufe des Konzertes sind immer wieder Personen zu sehen, welche schweißgebadet aus dem Pit hervortreten. Im Gegensatz zu den Vorbands kommen The Amity Affliction zudem mit einer Lichtshow daher, welche den Auftritt noch weiter anhebt und schöne Akzente auf das sonst schlicht gehaltene Bühnenbild setzt. „We need your hands in the air for this“, motiviert Sänger Joel das Publikum zu „This Could Be Heartbreak“.
„We are having a great night“
Die Setlist ist bunt gemischt mit alten, aber auch sehr vielen neuen Liedern. Bei beidem erweisen sich die Fans jedoch sehr textsicher und beweisen dies bravourös bei Songs wie „D.I.E.“ oder „All Fucked Up“. Inzwischen finden sich auch immer mehr Crowdsurfer über den Köpfen der Besucher ein. Mit den Worten „This sincerly goes out to you guys. We are having a great night“, leitet Joel den Song „The Weight Down“ ein und damit gleichermaßen das Ende des Konzertes.
Nach einer kurzen Pause kommen The Amity Affliction jedoch erneut für zwei Songs auf die Bühne zurück. Den Anfang macht „Ivy (Doomsday)“, bei welchem das Publikum noch einmal lautstark seine Textsicherheit zeigt. Vollendet wird der Abend mit dem ewig letzten Song „Pittsburgh“. Hier wird noch mal alles an Reserven der Fans gezogen und die Party richtig angeheizt. Anschließend heißt es dann allerdings endgültig Abschied nehmen. Die frische Luft ist eine schöne Abwechslung zu der schweißgetränkten Luft des Clubs.
The Amity Affliction
[supsystic-gallery id=331 position=center]The Plot In You
[supsystic-gallery id=332 position=center]Endless Heights
[supsystic-gallery id=333 position=center]Dream State
[supsystic-gallery id=334 position=center]