Axel Kurth (WIZO)

Axel Wizo
Foto: Maria Graul

Hi Axel, vielen Dank, dass Du Dir die Zeit für unser Interview nimmst.
“Thanks for having me!”, wie der Portugiese an der Stelle sagen würde. Danke, dass du mich ausgesucht hast.

Bei WIZO steht bald der 30. Geburtstag an…
Echt? (Axel rekonstruiert) Wir gucken immer auf unser Bühnenjubiläum, das hatten wir am 27. November 1987. Also hätten wir nächstes Jahr im November unser 30jähriges. Das ist der Punkt, an dem man erstmals von einer Band sprechen konnte. Vorher war das eher ein Schülerprojekt: 6. Klasse, Musikunterricht von Frau Schmied (ein leichtes schmunzeln bleibt nicht aus). Ja, war so!

Erzähl doch mal, was für Euch die wichtigsten Meilensteine sind.
Die wichtigsten Meilensteine sind die allererste Probe und die letzte Probe die wir am Montag hatten. Das klingt extrem kitschig, da muss man total aufpassen. Für uns ist es wichtig, dass wir beim Musizieren das Gefühl haben zu wissen, warum wir den Scheiß angefangen haben: Nämlich den reinen Spaß am gemeinsamen Lernen zu erzeugen. Wenn wir das haben, sind das im Internen und Externen unsere wirklich heiligen Momente. Im Externen natürlich dann, wenn wir das mit den Fans feiern können. Es hat sich gezeigt, dass es manchmal scheißegal ist, ob Du vor 200 Leuten in einer ausverkauften Turnhalle spielst, auf einem Arschlochfestival oder im kleinen Club. Für uns geht es da echt um dieses ganz esoterische Ding mit dem Energieaustausch.

Was heißt das für Dich konkret?
Dass wir die Musik machen, die wir erfunden haben und die für uns im Moment des Entstehens den künstlerischen Augenblick markiert, den wir dann reproduzieren. So können wir gemeinsam mit unserem Publikum einen neuen Augenblick erzeugen. Das sind unsere Heiligtümer und Meilensteine. Das klingt, wenn ich das so sage, total banal. Das Problem was ich dabei sehe ist einfach, dass viele Bands schon mindestens genauso lange Musik machen wie wir und das sie das, was ich gerade beschrieben habe unter die Räder kommen lassen. Ich kenne viele Bands, die keinen Spaß am Musizieren und keinerlei persönlichen Austausch mehr miteinander haben. Für uns ist es extrem wichtig, dass wir alle gut miteinander können. Diese Bands ziehen einfach ihre Nummer mit dem „auf der Bühne stehen“ durch und erzählen was sie für geile Buddys sind. Leider sind sie das oftmals schon lang nicht mehr. Dann machen sie dieses eingeübte Gesicht, wie geil es gerade ist ihr Solo zu spielen. In Wirklichkeit macht ihnen die eigene Musik schon lang keinen Spaß mehr.

„Weißt Du, Musik ist ein Dialog, das macht man nur miteinander“

Es gab Punkte, an denen wir auch in die Richtung tendierten. Als wir das spürten, wanden wir sehr viel Energie auf, um dem entgegenzusteuern und wieder diese ganz banale Freude an der Musik zu haben. Die steht bei uns echt nach wie vor über allem. Weißt Du, Musik ist ein Dialog, das macht man nur miteinander. Das ist der Unterschied zum Iron Man. Das machst Du allein oder gegen Andere. Unsere Musik funktioniert nur, wenn wir sie miteinander machen. Wenn Du feststellst, dass Du zwar noch irgendwelche Akkorde reproduzierst, aber nichts mehr von dem hast, warum Du einerseits angefangen hast in der Band zu spielen und andererseits angefangen hast ein Lied zu schreiben, bewegst Du Dich auf einem ganz schwierigen Terrain. Man sollte dann ganz ehrlich überlegen, ob man das sich selbst, aber auch seinem Publikum noch antun möchte. Wir waren damals an dem Punkt, an dem wir feststellen mussten, dass so viel Quatsch um uns herum abgegangen ist, einfach weil unsere Leben sich weiterentwickelt haben und das Musikgeschäft angefangen hat richtig ätzend zu werden und wir nicht gerafft haben, auf was wir achten müssen, sodass wir untereinander einfach keinen Spaß und Energieaustausch mehr hatten.

„Ich habe mich dafür entschieden und es tausendmal hinterfragt“

Solche Esotherikwörter nerven mich selbst total, aber genau das ist es einfach. Zum Zeitpunkt der Auflösung habe ich lange gebraucht mir einzugestehen, dass WIZO zwar ein wirklich wichtiger Teil von mir ist, aber alles zu einer aufgeblasenen (atmet tief durch) Lüge verkommen ist. Das ist ein super schwieriger Schritt: Du hast eine Band, die erfolgreich ist und gut läuft und kannst allen erzählen, dass Du der coole Typ von WIZO bist. Aber sich damit auseinanderzusetzen, dass Du das lieber hinter Dich bringen würdest, als diese Lüge dein ganzes Bewusstsein und Hirn auffressen zu lassen, war schwierig, aber auch wichtig und gut. Die Trennung kam keinen Tag zu früh und war für den Moment absolut notwendig. Danach war es dann wichtig zu sortieren und zu gucken, was war denn gut und was ist erhaltenswert und was davon war in dem Fall wirklich Ich und ein großer Teil meines Lebens. Deswegen habe ich auch zu der Wiedervereinigung der Band gefunden, allerdings mit einer ganz anderen, viel sorgfältigeren Ausrichtung.

Wie ging es nach der Trennung weiter? Gab es eine Neuorientierung?
Ich habe zum Beispiel mal andere Klamotten angezogen: Keine engen schwarzen Hosen mehr, keine engen schwarzen T-Shirts mit weißem Aufdruck, hab mir das angeschaut und es hat mir einfach überhaupt nicht gefallen. Ich habe dann wieder zu mir gefunden, weil ich gewusst habe: „Hey, dieser Punkerdepp, der bin ich nun mal. Das will ich sein.“ Ich habe mich dafür entschieden und es tausendmal hinterfragt. Ich will nicht anderes sein und ich stehe dazu. Ähnlich war es mit meiner Musik: Als Musiker und Künstler bin ich extrem vielseitig interessiert. Ich denke auch viel über unseren „Sandkastenpunk“ hinaus. Ich habe mich mit sehr viel Musik beschäftigt und auch so Egodinger geschoben. Ich dachte beispielsweise, ich müsste jetzt auch mal unbedingt mehr jazzige Sachen machen. Das war auch wichtig und cool, aber irgendwann habe ich gerafft, dass die einzige Musik, die mir wirklich hilft, meine Ideen richtig zu realisieren und zu übertragen Punkrock ist.

Was macht Punkrock für dich aus?
Diese Limitierungen eines dreiminütigen Punkrocksongs, die Dich dazu zwingen, ganz viele Sachen zu überzeichnen -kontrastreich und auch mal vereinfacht oder populistisch- sind für mich in all den Jahren das einzig Interessante geblieben. Ich habe immer gedacht: „Hey, das sind täglich neue Herausforderungen einen Punkrocksong zu schreiben, die machen mir Spaß, die gehe ich gerne an.“ Ich habe auch schon oft genug Dinge kaputt gemacht und großartige Songs einfach in den Müll geschmissen, weil ich einfach so von meinen eigenen Selbstzweifeln zerfressen war. Genau da war immer der Punkt, dass das für mich mit anderer Musik nicht denkbar ist – das geht eben nur mit Punkrock. Für uns als Menschen hat das zwei Ebenen: Was bedeutet Punkrock in meinem Leben und das Andere ist das Musikalische. Beim Musikalischen musste ich lernen, dass die Einschränkungen des Punkrock meinen wirklichen Freiraum erst möglich machen. Als Mensch ist Punkrock immer das Gleiche geblieben. Mit 13, 14 habe ich gemerkt: Da ist eine Gesellschaft, die mir einen Platz zugeteilt hat. Da sind genaue Vorstellungen, was ich zu sein und zu erreichen habe oder wie ich mein Leben zu leben habe. Das Ganze ist mir schon damals extrem faul vorgekommen und ich dachte: „Ne Leute, nicht für mich!“. Dieses Gefühl, damit nicht einverstanden zu sein, was die Gesellschaft für mich vorgesehen hat, ist für mich immer Punkrock gewesen. Das gab mir die Legitimation über sämtliche Stränge zu schlagen und das nehme ich mir auch heute noch raus.

„Drum nennt’s ruhig Wahnsinn / Nennt es Utopie / Ich träume immer noch von Anarchie“ Dient die Anarchie im Text zu „Adagio“ als stilistisches Mittel zum Wachrütteln und Provozieren?
Absolut, das ist natürlich von mir mit einem großen Augenzwinkern gemacht. Hallo, ich werde bald 50 Jahre alt und ich bin tatsächlich ganz schön desillusioniert was das menschliche Miteinander betrifft. Ich weiß aber auch, dass ich keinen Bock habe mich davon auffressen zu lassen, immer nur zynisch oder pessimistisch zu sein. Das macht einen künstlerisch kaputt. Deswegen habe ich versucht, mir Zynismus selbst zu verbieten und das Ganze durch Optimismus zu ersetzen. Mit dem Glauben, dass jeder erstmal bei sich bleiben sollte und für sich einen ersten Schritt machen muss. Am Ende des Tages müssen wir alle wieder in den Spiegel schauen.

„Was wäre denn, wenn wir unsere komplette Philosophie ändern würden? Man muss nicht immer für alles Lösungen haben, aber definitiv Fragen stellen.“

Der Einfluss auf die Gesamtmenschheit ist dabei auch nicht zu unterschätzen. Wenn jeder von uns nur einen Schritt geht, ist schon eine ganze Menge getan. Dass ich dann bei den derzeitigen Verhältnissen und Debatten die ich mitbekomme und meiner grundsätzlichen Skepsis gegenüber beispielsweise kommerzieller Politik auch wieder zum Fatalistischen und Zynischen neige, habe ich bei dem Stück ausgenutzt. Zu sagen „Hey, warum denken wir nicht einfach ganz woanders nochmal. Nur einfach mal für drei Minuten. Was wäre denn, wenn wir unsere komplette Philosophie ändern würden?“ Zugegebenermaßen bin ich auf das Lied gekommen, nachdem ich ein ganz interessantes Interview mit GIORGIO AGAMBEN gelesen habe. Der sagt, dass die Menschheit auf dem Level, in dem sie jetzt denkt, mit ihrem ganzen Werte- und Moralsystem einfach am Arsch ist und dass es wahrscheinlich einen Kollaps braucht, um mit einer komplett neuen Philosophie ein Umdenken zu starten. Das fand ich extrem inspirierend. Ich habe es auf meine Art und Weise interpretiert nach Anarchie zu schreien. Man muss nicht immer für alles Lösungen haben, aber definitiv Fragen stellen. Einfache Antworten bringen uns nicht weiter, das ist auch klar, aber Diskurs beziehungsweise die Dinge zu benennen und zu besprechen, das wäre doch schon mal ein guter Ansatz. Ich wundere mich nicht, wenn sich jemand am Kopf kratzt, der sich mit unserem Wertegang nicht auskennt. Als Künstler muss ich mir überlegen, dass jeder Text ein Dialog ist und ich stelle mir lieber jemanden vor, der eine ähnliche Sozialisierung hat, der sich mit den ganzen Schwierigkeiten und Insidern auskennt. Ich werde ja wahnsinnig, wenn ich versuche nur für den Durchschnitts RTL 2 Zuschauer zu texten. Deswegen nehme ich natürlich auch gern in Kauf, dass mit der Durchschnitts RTL 2 Zuschauer falsch versteht. Das kann man ja auch fast als Ehrung sehen.

Immer mehr Konzerte der kommenden Tour sind ausverkauft. Habt Ihr damit gerechnet? WIZO im Stadion oder gibt es ein Größenlimit?
Also Erstens: Wir haben ein paar sehr gut laufende Konzerte. Wir haben aber auch durchaus Konzerte, die noch nicht ausverkauft sind. In dem Rahmen, in dem wir geplant haben, läuft es sehr gut für uns. Es gibt definitiv ein Limit, das wir uns selbst gesetzt haben. WIZO hat als musikalisches Medium einen gewissen Wirkkreis, der ist optimal in einem dunklen, engen Club mit Deckel obendrauf. Wenn alles heiß und eng ist, sich schuppst und schwitzt, ist es genau das, was wir wollen. Dieses Limit ist eigentlich schon überschritten, wenn wir Festivals spielen. Genau deswegen machen wir das auch sehr ungern. Da verkaufen wir den großartigen WIZO irgendwie ganz schön unter Wert. Dieses Großballett können wir zwar auch ganz gut rüberbringen, für uns selbst empfinden wir das gegenüber dem Cluberlebnis jedoch als Witz. In Stuttgart hätten wir die Option auf einen größeren Laden gehabt, aber uns ganz klar dagegen entschieden, weil wir einfach keinen Bock auf zu große Bühnen oder Läden haben. Alles was wir vermitteln wollen, wofür wir arbeiten und proben, verpufft dort meist. Letztlich wollen wir da auch nichts einbetonieren. Es kann auch sein, dass wir irgendwann das Experiment machen nur noch 10 Konzerte im großen Laden zu machen. Da sind wir ja auch neugierig, ob man das auf ein anderes Level bringen kann. Aber im Moment und auf „Der“-Tour ist es eine sehr bewusste Entscheidung. Im Kontext mit der immer schwieriger gewordenen Live-Konzert-Branche, ist es für uns eher cool zu wissen, dass das geile Spielplätze sind, auf die wir auch in zwanzig Jahren noch Bock haben werden. Für uns ist es entspannt zu wissen, dass wir nicht mit aller Gewalt größer werden wollen.

Wenn man sich „DER“ bewusst verinnerlicht, hört das Hannoveraner Ohr immer mal wieder auf: Eine Danksagung an Konrad Kittner und der Titel „Chaostage 94“. Eher Zufall oder gibt es eine besondere Beziehung zu Hannover?
Ich würde ja gern etwas Tolles über Hannover sagen, aber eigentlich ist es eher Zufall gewesen. Die Chaostage waren halt zufällig in Hannover. Eine Anekdote habe ich aber tatsächlich: Meine Großeltern haben lange in Bad Nennendorf gelebt und ich bin, als ich ungefähr zehn oder elf war, mit meinem Opa nach Hannover gefahren. In eurer Passerelle habe ich zum ersten Mal einen Punker gesehen und war vom ersten Moment an extrem elektrisiert. Das ist meine Geschichte mit Hannover. Ansonsten war Hannover immer ein cooles Pflaster für uns, aber es gibt keine tiefere Bewandtnis. Wir sind ´94 hingefahren, weil alle hinfuhren und wir außerdem zu der Zeit unser aktuellstes Album promotet haben. Wir hatten die Notstromaggregate im Bus und dachen „Hey, fuck it! Wir spielen jetzt auf den Chaostagen für die Punker!“

„Wir spielten vor der Lutherkirche und waren umzingelt von Hundertschaften von Robocops.“

Wir haben nicht damit gerechnet, hofften aber ein bisschen, dass wir danach im Heute Journal präsentiert werden und dadurch lief es echt super für uns. Noch besser war eigentlich überhaupt der Tag an sich. Wir spielten vor der Lutherkirche und waren umzingelt von Hundertschaften von Robocops. Uns ging auch bisschen die Düse, weil dir dachten: „Verdammt, wie kommen wir denn hier wieder raus?“. Das Problem dabei wäre nicht gewesen in einer Sammelunterkunft einzufahren und mit den anderen Punks zu feiern, das Problem war, dass wir am anderen Tag ein Konzert hatten. Wir wollten da unbedingt hin. Außerdem wollten wir nicht, dass die unsere Verstärker und unser Equipment beschlagnahmen. Deswegen wurden wir leicht nervös und dann stand KONRAD KITTNER da und sagte: „Hey, wir könnten doch in dem netten Hippiecafé um die Ecke noch was frühstücken gehen!“ und wir dachten: „Ja, dann verschieben wir erstmal die Polizeikontrolle und gehen mit KONRAD was frühstücken.“ Wir haben unseren Bus dann vor dem Café geparkt, haben einen Milchkaffee gefrühstückt und als wir wieder rauskamen, war der Bullenring verschwunden und wir quasi dahinter. Die haben ihren Ring enger gezogen und wir konnten mit KONRAD und unserem Equipment rausfahren. Das war wirklich ein sehr netter Husarenstreich für uns.

Wärst Du dabei wenn die Chaostage erneut aufflammen würden?
(Axel wehrt sich hörbar zu Antworten) Weiß ich noch nicht. Wenn sich am Rande ein nettes Seniorentreffen auftun würde, mit beheizten Sitzen und (lacht) Rollstuhlgerechter Zufahrt, dann könnte ich mir das durchaus vorstellen, aber ansonsten bin ich ein großer Freund davon, dass solche Sachen von Leuten im entsprechenden Alter geführt werden müssen und wir Älteren uns dann unterstützend und wollwollend nickend im Hintergrund aufhalten.

1992 seid Ihr dann auch mit den ABSTÜRZENDEN BRIEFTAUBEN unterwegs gewesen…
Genau, das war so: Die haben uns damals über den Veranstalter des Stuttgarter Universums reingequatscht. Es war extrem gut für uns mit den TAUBEN zu spielen, denn sie haben genau unsere Zielgruppe angesprochen. Das war auch eins unserer wichtigsten Konzerte in unserer Heimatstadt. Dann waren die TAUBEN so nett und haben uns auf ein anderes Konzert irgendwo im Nirgendwo eingeladen – in irgendeiner obskuren Großraumdiskothek. So gegen 1992 waren die TAUBEN eigentlich die „Ärzte-Nachfolger Posterboys“ der Bravo. Mädchen standen mit Transparenten im Publikum und warfen mit Unterwäsche. Das haben wir uns damals angesehen und fanden es sehr unterhaltsam (lacht). Über die Jahre sind wir in Kontakt geblieben. Ich hatte mehr mit KONRAD zu tun. MICRO habe ich immer mal gesehen, als wir in Hannover waren. Als KONRAD starb, war das sehr ätzend für uns. Das war eine Zeit, als mehrere alte Wegbegleiter starben und gerade bei KONRAD war es auch richtig scheiße, weil er einfach so schwer krank war. Parallel gab es schon sehr früh Kontakt mit OLLI, der damals seine BAND OHNE ANSPRUCH hatte. Wir können auf eine lange Brieffreundschaft zurückblicken. Umso geiler war es dann, als die Beiden in Hannover ihre Puzzlestücke zusammenbekamen. Als wir unsere Tour planten, haben wir uns gar nicht vorstellen können, dass die beiden Bock haben, aber sie hatten Bock und jetzt nehmen wir die ABSTÜRZENDEN BRIEFTAUBEN auf über zehn Konzerte mit. Das wird ziemlich großartig. Mal ganz davon abgesehen, dass zwei Leute einfach ein super Support sind. Die brauchen kaum Platz im Backstage und trinken nicht so viel Bier weg (lacht).

Hast Du schon in die neue Tauben Platte „Doofgesagte Leben Länger“ reingehört?
Ich habe tatsächlich reingehört, sie mir aber noch nicht konzentriert durchgehört. Im „Nie Wieder Pegida“ Video habe ich mitgewirkt. Ich finde es super, dass die beiden „Doofgesagte Leben Länger“ ohne wirre Experimente hinbekommen haben und sich einfach innerhalb des alten Taubenstyles erneuert haben. Einmal nach außen gestülpt, trotzdem ist es neu und trotzdem sind es die ABSTÜRZENDEN BRIEFTAUBEN. Das ist nicht so einfach als Musiker, das erlebe ich auch immer wieder.

Möchtest Du noch was loswerden?
Ich möchte loswerden, dass die Leute herzlich eingeladen sind auf unser Konzert zu kommen. Wenn es jetzt auch für Hannover bisschen doof ist (Anmerkung der Redaktion: da ausverkauft), können sie gern nach Hamburg kommen aber natürlich auch weiter reisen. Alle sind ganz herzlichen zu unserer Tourabschlussparty in Stuttgart eingeladen. Das wird ein ganz böser Abriss. Mit dabei sind auch die ABSTÜRZENDEN BRIEFTAUBEN als Spezialgäste und SWISS UND DIE ANDEREN. Ansonsten würde ich gern nochmal darauf hinweisen, dass man besonders auf kleine Konzerte geht. Dass man auch kleine Bands supportet und bei denen direkt Merchandise kauft und das man solche Magazine wie COUNT YOUR BRUISES konsumiert und nicht irgendeine Industriescheiße.

Vielen Dank!
Ey, ich weiß, das klingt immer so muttertheresaesk, aber das ist reiner Egoismus und Eigennutz. Ich glaube einfach an diese Szene und ich weiß was ich daran habe. Ich will, dass Sie weiterbesteht. Ich will das einfach! Einfach, weil ich es geil finde!