Christian Höijer von Imminence im Interview

Imminence 2019
Foto: Pavel Trebukhin

Nach der Veröffentlichung Ihres Albums „Turn The Light On“ nahm sich der Imminence Bassist Christian Höijer die Zeit, uns ein paar Fragen zu beantworten. Dabei erzählt er über seine Lieblingsstädte auf Tour, gibt uns einen Einblick in die Arbeiten am aktuellen Album und verspricht für die kommenden Touren ein Ass im Ärmel zu haben.

 

Hallo Christian, wie geht’s dir?

Christian: Hi! Nun, wir sind gerade von der Tour nach Hause gekommen und langsam schleicht sich das Gefühl ein, wieder auf die Straße kommen zu wollen. Aber ansonsten geht es mir gut, danke!

Wie würdest Du die Band und Eure Musik Leuten beschreiben, die noch nie von Euch gehört haben?

Christian: Stellt Euch vor, Metalcore, Rock und Klassik treffen aufeinander.

„Wir haben noch ein paar Asse im Ärmel.“

Ihr habt gerade die zweite Headliner-Tour beendet. Was erwartet die Besucher auf Euren Shows?

Christian: Wir versuchen bei jeder Tour stets etwas Neues an den Start zu bringen. Wir wollen nicht, dass die Fans, die uns schon einmal gesehen haben, das Gefühl bekommen, dass sie diese Show bereits gesehen haben. Selbstverständlich ist das bei dieser Tour auch so. Wir haben viele neue Songs dabei, aber wir haben gleichzeitig das Gefühl, dass es uns gelungen ist auch für die alten Fans eine gute Auswahl zu treffen. Wir haben jetzt schon mit der Planung der Weiterentwicklung unseres zukünftigen Sets begonnen. Wir haben noch ein paar Asse im Ärmel, die wir herausholen werden.

Wenn Ihr nicht gerade Kaffee trinkt oder Soundcheck macht, womit verbringt Ihr die meiste Zeit auf Tour?

Christian: Das ist auch schon so ziemlich alles! Haha. Nein, im Ernst, wir dachten, dass wir durch die eigenen Headline-Touren mehr Zeit haben werden, um vielleicht eine Stadt zu erkunden oder einfach nur ein wenig zu entspannen. Aber diese zwei Touren waren wohl die stressigsten aller Zeiten. Von dem Moment an, in dem wir einen Veranstaltungsort betreten, bis wir ihn verlassen, befanden wir uns von Anfang bis Ende im hundertprozentigen Arbeitsmodus. Ich schätze, wir sind selbst schuld, da unsere Lichtproduktion etwa 1-2 Stunden benötigt, bis sie jeden Abend aufgebaut ist. Wir beenden unseren Soundcheck quasi rechtzeitig zum Abendessen und dann ist es an der Zeit, sich auf die Show vorzubereiten.

Gibt es eine Stadt oder einen Laden, in dem Du am liebsten spielst?

Christian: Was die Städte angeht, so ist es immer die nächste auf unserer Liste! Wir lieben es, auf dem Weg zur nächsten Show zu sein. Was die Veranstaltungsorte betrifft, sollte das FZW in Dortmund sicher unter die Top 5 kommen, das Backstage in München ist auch immer schön. Wir haben nur einmal den Melkweg in Amsterdam besucht, aber das war wirklich schön.

„Turn The Light On“ bedeutet, ein wenig Licht in die Dunkelheit in einem selbst zu bringen.

Die Veröffentlichung Eures neuestes Albums „Turn The Light On“ wurde verschoben. So hatte man mehr Zeit, sich darüber auszutauschen, oder? Was ist dein Lieblingssong der Platte und warum?

Christian: Haha, ich wünschte, das wäre der Grund, ist es aber leider nicht. Es fühlt sich an, als wäre es jeden Tag ein anderer Song. „Erase“ ist definitiv der Song, den ich am liebsten live spiele. Es macht einfach dieses unglaubliche Gefühl und man sieht, dass die Menge leicht reinkommt, obgleich es für viele Leute ein neuer Track ist.

Welche Bedeutung steckt hinter dem Albumtitel?

Christian: Es bedeutet etwas Licht in die Dunkelheit in einem selbst zu bringen.

Gibts auf „Turn The Light On“ ein Lied, das eher schwer aufzunehmen war?

Christian: Hmm, kein Song direkt. Wir gerieten in Schwierigkeiten, als Eddie im Studio krank wurde, sodass wir vier Tage lang keinen Gesang aufnehmen konnten. Wir hatten ein bisschen Sorge, dass wir keine Zeit mehr haben würden, alles in der gebuchten Zeit fertig zu bekommen. Letztendlich hat er sie dann gesund alle einmal durchgezogen und plötzlich hatten wir sogar noch Zeit über.

„Ich denke nicht, dass wir jemals darüber nachgedacht haben, ob der Song glücklich oder düster werden soll.“

Die meisten Eurer Songs scheinen eher düster, habt Ihr jemals darüber nachgedacht, fröhlichere Songs zu schreiben?

Christian: Ich denke nicht, dass wir jemals darüber nachgedacht haben, ob der Song glücklich oder düster werden soll. Doch wir haben alle eine innere Dunkelheit und genau das kommt aus uns heraus, wenn wir unsere Songs schreiben. Ich schätze, es ist eine Art Bewältigungsmechanismus für den Umgang mit Depressionen und dem Leben im Allgemeinen.

Gibt es etwas, das Du euren Fans noch sagen möchtest?

Christian: Ein großes Dankeschön! Die Reaktion auf „Turn The Light On“ ist so herzerwärmend. Wir versuchen alles zu lesen, was die Leute uns schreiben oder worin sie uns markieren. Es ist tatsächlich das, was uns antreibt, wenn wir eine lange Reise mit sehr wenig Schlaf vor uns haben.