Wer denkt bei The Offspring nicht direkt an “Self-Esteem” oder “Pretty Fly (For A White Guy)”? Es führt eigentlich kein Weg an den beiden Songs vorbei, wenn man die Kalifornier hört. Ich oute mich und spoiler schonmal, dass auch bei mir das „Americana“ Album an der Spitze meines Rankings steht.
„The Offspring stand für Rebellion, Freiheit, Unabhängigkeit“
Wer in den 90er Jahren Punk gehört hat, kam an The Offspring eigentlich kaum vorbei. Selbst, wenn sich einige Fans der ersten Stunde aufgrund des kommerziellen Erfolges abgewandt haben möchten – insgeheim war “Americana” der Soundtrack einer Generation. Wo man als Jugendlicher auch hinging, um einen drauf zu machen: Mindestens ein Song von The Offspring lief sicher. Meist sogar mehr. Meine Eltern haben glücklicherweise auch einen ziemlich guten Musikgeschmack – mit The Offspring wurden sie allerdings nie wirklich warm. Umso besser – endlich mal Musik, bei der sich die Eltern dann auch aufgeregt haben, wenn man sie in einer ohrenbetäubenden Lautstärke hörte, wenn man sauer war. Bis dann auf einmal der Strom weg war… Wem kommt sowas noch bekannt vor?
The Offspring standen für Rebellion, Freiheit, Unabhängigkeit. Alles, was man sich als Teenager so wünscht. Keine Platte ist richtig schlecht. Zugegeben, mit dem Debüt bin ich nie wirklich warm geworden, aber dennoch mag ich es irgendwie und grabe es ab und zu auch mal wieder aus. Allerdings hat sich die Reihenfolge doch recht schnell ergeben und wurde tatsächlich nicht mehr im Schreibprozess geändert. Viel Spass mit meinem Albumranking!
Platz 8: The Offspring (1989)
“Mit dem Debüt bin ich nie so wirklich warm geworden”
Mehrfach gehört und steht auch bei mir im CD Regal – allerdings hauptsächlich, um meine Sammlung zu vervollständigen. Denn oft gehört habe ich die Platte irgendwie nicht. Sie ist im Grunde nicht schlecht, man erkennt schon den typischen The Offspring Sound. “A Thousand Days” war eine Weile lang in meiner Playlist, ist aber irgendwann auch einer Neusortierung zum Opfer gefallen. Daher leider das Schlusslicht dieses Rankings.
Platz 7: Splinter (2003)
“Nach “Americana und “Conspiracy Of One” konnte dieses Album nur verlieren”
Diese Platte hatte es schwer, die von Anfang an hohen Erwartungen nach meinen Favoriten zu erfüllen. Und ist in meinen Augen daran gescheitert. Dass diese Platte so weit unten geladen ist, ist eine sehr subjektive Meinung, denn die Platte an sich hat mit “Race Against Myself” und “Spare Me The Details” eigentlich ziemlich gute Hits an Bord. Dennoch – sie hat nach “Americana” und “Conspiracy Of One” enttäuscht, weil es nicht noch besser wurde, sondern schlechter. Wenn ich sie jetzt mit etwas Anstand anhöre, ist es nicht mehr so schlimm wie damals als sie rauskam. Aber an die anderen Alben kommt sie dennoch nicht ran.
Platz 6: Rise And Fall, Rage And Grace (2008)
“Das Album erschien, als ich The Offspring eigentlich schon gar nicht mehr wirklich gehört habe”
Meine Punk-Phase war vorbei, ich steckte mitten im Studium und mein Musikgeschmack hatte sich verändert, als diese Platte rauskam. Tatsächlich habe ich sie auch erst Jahre später mal gehört, auch wenn man “You’re Gonna Go Far, Kid ” natürlich irgendwie schon mitbekam. Ich hab die Platte erst in den letzten Jahren zu schätzen gelernt, was natürlich die Anzahl der damit verbundenen Erinnerungen ein wenig dezimiert. Somit hier im Ranking leider weiter unten zu finden.
Platz 5: Smash (1994)
“Eine Platte mit fiesem Ohrwurmpotential.”
Eigentlich neben der “Americana” DIE Platte der Band. mit dem Partyhit schlechthin: “Self-Esteem”. Sehr viel Ohrwurmpotential, denn auch “Bad Habit ” und “Genocide” haben sich fies in den Gehörgang gebrannt. Ich glaube, ich kann bis heute jeden einzelnen Song dieser Platte mitsingen. Aber genau da liegt der Grund dafür, dass es nicht für die Top 3 gereicht hat – die Platte gehört zu den wenigen, die ich wirklich so oft gehört habe, dass ich sie teilweise nicht mehr hören kann. Wenn ich ein Album so häufig höre, ist sie entweder so gut, das sie alles bisher dagewesene in den Schatten stellt, oder sie wird irgendwann nervig. Wenn ich sie jetzt wieder ausgrabe oder die Songs live höre, singe ich trotzdem jede Zeile mit – denn auch wenn man sich etwas leid gehört hat, ist es mit gewissem Abstand betrachtet immer noch ein grandioses Album.
Platz 4: Ixnay on the Hombre (1997)
“Ein absolut unterschätztes Album!”
Ich war gerade mal 13 Jahre alt, als dieses Album raus kam. Es war tatsächlich auch das erste, das ich von The Offspring besessen habe. Auf Kassette. Ich fand damals einen Jungen mit langen Haaren und Piercings bei uns aus dem Verein total cool. Er hat mich schwer beeindruckt und da lag es nahe, ihn mal nach einem Mixtape zu fragen. Denn die Musik, die er hörte, musste ja cool sein, denn alles an ihm war cool. Auf dem Tape war neben einer Menge Slayer und anderem Death Metal auch “Forever And A Day” und ich wollte mehr von der Band haben. So hat er mir das komplette Album auf Kassette aufgenommen. Es lief rauf und runter – sehr zum Leidwesen meiner Eltern. Man fühlte sich cool, wenn man die Musik der coolen, älteren Kids hörte. Wenn man das Album in die gesamte Geschichte von The Offspring einreiht finde ich, dass dieses Album sehr unterschätzt worden ist. “Forever And A Day” ist immer noch einer meiner absoluten Lieblingssongs der Band und auch “Nothing From Something” und “We Are One” finden sich nach wie vor in meiner Playlist.
Platz 3: Days Go By (2012)
“die Platte greift für mich das Lebensgefühl der “Americana” wieder auf“
Das momentan aktuellste Album. Viele werden sich vermutlich denken: Was macht das so weit oben? Die haben ihren Zenit doch längst überschritten und leben nur noch von den alten Hits. Der Meinung bin ich absolut gar nicht. Ich habe es tatsächlich erst Anfang 2018 das erste Mal vollständig durchgehört, als ich wusste, dass ich die Band im Sommer live sehen würde. Ich habe mich – wie ich es oft bei Bands, die ich nur noch gelegentlich höre mache – mal ein bisschen drauf eingestimmt und gerade die letzten beiden Alben mal etwas ausgiebiger gehört, da ich beide kaum kannte. “Days Go By” hat mich vom ersten Moment an gefesselt und nicht mehr losgelassen. Schon allein der Opener “The Future Is Now ” macht sofort gute Laune und Lust auf einen Pit. “Days Go By” ist ein schöner Song zum “in Erinnerungen schwelgen”. Irgendwie greift die Platte für mich das Lebensgefühl der “Americana” wieder auf – auch wenn das musikalisch irgendwie nicht festzumachen ist. Ich kann einfach nicht erklären, warum ich diese Platte so gern höre – es hat einfach “Klick” gemacht. Von Anfang an.
Platz 2: Conspiracy Of One (2000)
“Das Album wird wohl immer im Schatten von der „Americana“ stehen – ist aber fast genauso gut!”
Das Album, das es noch schwere hatte, als die “Splinter”. Als direkter Nachfolger einer “Platte, die eine ganze Generation geprägt hat” waren die Erwartungen sehr hoch. Und sie wurden gehalten. Auch wenn das Album immer im Schatten der “Americana” steht, so ist sie doch fast genauso gut. Auch hier kann ich jeden einzelnen Song auswendig mitsingen und im Gegensatz zur “Smash” ging mir die Platte nicht irgendwann auf die Nerven. Ich mag das freakige “Original Prankster” genauso wie das ruhige und nachdenkliche “Denial, Revisited ”. Einfach ein sehr, sehr gutes Album.
Platz 1: Americana (1998)
“Der Soundtrack einer ganzen Generation”
Das war ja irgendwie abzusehen. Ich glaube jeder, der in meinem Alter ist und Punk gehört hat, kam nicht an dieser Platte vorbei. Mehr noch: Wir haben hier den Soundtrack einer ganzen Generation. Allerdings völlig verdient: Das Album kann man von Anfang bis Ende abfeiern. Und auch wenn “Pretty Fly (For A White Guy)” schon fast zu kommerziell erfolgreich war – irgendwie haben wir es doch alle geliebt, genauso wie “Why Don’t You Get A Job?” Auch der Rest auf der Platte lässt keine Atempause. Mir hat es der Song “The End Of The Line” besonders angetan. Mein Exemplar dieser CD kann man mittlerweile nicht mehr auf einem CD Player abspielen, so vermackt ist es vom vielen Hören und überall mit hinschleppen. Dennoch würde ich es nicht übers Herz bringen, einfach eine neue CD zu kaufen. Wer diese Platte nicht kennt: Hier besteht Nachholbedarf, denn das ist echt eine sehr große Bildungslücke!