2022. Weltpolitisch gesehen ein absolutes Katastrophenjahr: Ukraine Krieg und die dadurch weiterführenden Probleme wie Energiekrise oder Umsturzpläne durch f***king Reichsbürger sind nur zwei, der vielen Dingen, die aktuell sowas von nicht richtig in der Welt bzw. hier bei uns laufen.
Aber auch die Musikszene ist immer noch hart durch die Corona-Pandemie gebeutelt, obwohl es jetzt immerhin wieder Konzerte gibt. Aber viele Konzerte mussten aufgrund mangelnder Ticketverkäufe abgesagt werden, was vor allem kleine Bands hart getroffen hat. Wahrscheinlich sitzt die Angst sich (erneut) anzustecken einfach noch bei vielen zu tief, als dass man es riskieren sollte, auf ein Konzert zu gehen. Ich hoffe aber inständig, dass sich dies bald legt, denn ansonsten sieht es für unsere Szene wirklich finster aus. Aber die letzten Entwicklungen lassen ja hoffen und die Konzerthallen füllen sich langsam wieder.
Darüber hinaus starb auch im März dieses Jahres eins meiner Schlagzeug-Idole, Taylor Hawkins. Ruhe in Frieden, Mr. Hawkins. Du hast mir gezeigt, dass man tatsächlich wie Animal von den Muppets hinterm Schlagzeug abgehen kann, ohne sich in Grund und Boden zu schämen. Dankeschön.
Aber nun genug der vielen negativen Worte, es gab ja auch viel Gutes in der Musikszene dieses Jahr, vor allem viele gute Alben. Sei es von Anxious, Stray From The Path, Counterparts, Cosmo Thunder, Press Club oder Underoath. Tatsächlich waren es doch so viele, dass ich es gar nicht geschafft habe alle Alben, die ich hören wollte, so richtig intensiv zu hören, wie z.B. von JD Beck & Domi oder Pianos Become The Teeth. Ein paar Alben haben mich dieses Jahr aber so richtig überzeugt und liefen in Dauerrotation – deswegen hatte ich wahrscheinlich auch keine Zeit, die restlichen Alben zu hören.
Meine Lieblingsalben 2022
The Early November – Twenty
The Early November hatte ich tatsächlich länger nicht mehr auf dem Schirm, obwohl ich sie immer gern gehört habe. Das vorherige Album „Lilac“ ging auch leider völlig an mir vorbei und muss ich noch unbedingt nachholen, denn was The Early November auf „Twenty“ abgeliefert haben, ist einfach verdammte Weltklasse. Und dabei handelt es sich sogar nur um B-Seiten.
Action/Adventure – Imposter Syndrome
Und da sagt man doch immer „Pop-Punk Sux“. Nach der aktuellen Auskopplung von Blink-182 könnte man dem sogar Glauben schenken, aber zum Glück gibt es ja noch Action/Adventure, eine Band, die mich seit langem mal wieder im Bereich Pop-Punk abgeholt haben. Ein Wahnsinns-Debüt und jedem Pop-Punk und EasyCore-Fan wärmstens zu empfehlen.
Carly Cosgrove – See You In Chemistry
Carly Cosgrove sind meine Neuentdeckung des Jahres. Ein absolut umwerfendes Debüt-Album, was ich bestimmt drei Monate in Dauerschleife gehört habe, so unfassbar gut finde ich es. Alle, die auch nur den kleinsten Faibles für Midwest-Emo oder Emo im Allgemeinen haben, checkt die Band auf jeden Fall aus. Es lohnt sich!
Gatherers – (mutilator.)
Verdammte Axt. Ich war von der „We Are Alive Beyond Repair“ schon massivst begeistert und ich dachte, dass es eigentlich nicht mehr besser werden könnte. Hah, weit gefehlt. „(mutilator.)“ ist wahrscheinlich das beste Album im Bereich Post-HC der letzten Jahre. Ich hoffe echt, dass die Band bald wieder über den großen Teich kommt und ich diese Scheibe zum großen Teil live hören kann.
PALE – The Night, The Dawn And What Remains
Ein Album, was es nie hätte geben dürfen, aber das Leben spielt leider nie so, wie man es sich wünscht. Aber grade deswegen ist es gut und schön, dass es dieses Album gibt. Ein Denkmal der Freundschaft, der Liebe zur Musik und des Lebens. Ruhe in Frieden, Christian. Goodbye, Lucky Thing. Ich bin einer der Glücklichen, der am 02.03.2023 in der Kölner Gloria ein allerletztes Mal Pale live erleben darf. Ich hoffe, den einen oder anderen von Euch Lesern dort zu sehen.
Meine Lieblingsshows 2022
Was war ich froh, endlich wieder Musik live erleben zu können, obwohl das Konzertjahr alles andere, als gut anfing. Editors in Hamburg habe ich aufgrund der vielen Verlegungen völlig verschwitzt und Deftones in Hamburg fielen ersatzlos aus, weil kurz vor die Edel-Optics-Arena instandgesetzt werden musste. Yay…
Aber dann ging es Ende des Jahres doch noch einmal richtig rund, und zwar bei
Boysetsfire, Hot Water Music, Samiam und Be Well in Hannover und Stray From The Path, Guilt Trip & Vatican in Hannover
Wie aber schon oben erwähnt sind wieder einige Shows auch ausgefallen oder verlegt worden, weswegen die Konzertausbeute leider echt gering war. Aber die beiden haben es wieder mehr als herausgerissen. Ein großes Dankeschön an der Stelle an meine Frau, dass ich an diesen Abenden auf die Konzerte konnte.
Worauf ich mich 2023 freue
Zuallererst hoffe ich, dass es mit unserer Szene weiter bergauf geht. Dass Leute sich wieder trauen auf Konzerte zu gehen, dass die Hallen voll werden und die Bands wieder gut von Ihrer Kunst leben können. Ansonsten gibt es jetzt natürlich schon einige Albumankündigungen, auf die ich mich wahnsinnig freue, wie z.B. von Pierce The Veil, „Paramore“ oder vor allem von The Smashing Pumpkins, die eine Rock-Opera in drei Akten herausbringen wollen und den ersten Akt sogar schon veröffentlicht haben. Das wird ganz großes Kino. Ich freue mich auch schon wieder, mehr auf Konzerte gehen zu können, z.B. zu SeeYouSpaceCowboy oder PALE und ich bin gespannt, was noch so alles live technisch nächstes Jahr auf mich wartet.
Vielleicht darf ich ja auch mal wieder nächstes Jahr selbst auf der Bühne stehen und gemeinsam mit meiner Band neues Material präsentieren. Das wäre auch mehr als fantastisch. Und wenn es halt nicht sein soll, dann genieße ich einfach weiterhin die Vaterfreuden in vollen Zügen, bald auch in doppelter Form, da ich bald nochmal Papa werde. In diesem Sinne: Bleibt gesund, habt eine schöne Weihnachtszeit und kommt gut ins neue Jahr.