Und da ist 2018 schon wieder vorbei… Viel zu schnell, kann man sagen. Dennoch war es ein sehr schönes Jahr mit mehr Konzerten, als ich anfangs dachte. Gut, was erwartet man, wenn der Jahresurlaub fast ausschließlich um Festivals und Konzerte geplant wird (Spoiler: Das wird sich auch so schnell nicht ändern). Auch wenn ich erst Mitte des Jahres zu Count Your Bruises stieß, hat dies viel Positives in das Jahr gebracht. Angefangen von kleineren Konzerten, die sonst unter meinem Radar geblieben wären, bis zu all den netten Leuten, die ich hier kennengelernt habe. Da fällt es einem schwer, unter allen tollen neuen Alben und Konzerten seine Lieblinge rauszusuchen. Alleine mit Konzerten könnte ich noch zehn weitere Aufzählen. Wenn 2019 da weiter macht, wo 2018 endet, kann ich mich zumindest nicht beschweren.
„Ich freue mich besonders auf den Sommer, der schon wieder viel zu viele Festivals beinhaltet“
Meine fünf Lieblingsalben 2018
Architects – Holy Hell
Nachdem Tom Searle viel zu früh von uns gegangen ist, stand lange offen, wie es mit Architects weiter geht. Für die Band stand fest, dass es weiter geht, aber nur mit Musik, die Tom stolz machen würde. Genau dies haben Architects geschafft. Dennoch hat sich ihr Sound leicht verändert, woran Josh Middleton wohl den größten Beitrag leistet, ohne dabei zu stark vom Gewohnten abweichen. Rundum ein solides Album, was die Messlatte für folgende erneut höher gesetzt hat. Hier lest Ihr unser Albumreview.
Fit For A King – Dark Skies
Durch Zufall einige Songs des Vorgänger Albums “Deathgrip” gehört und war sofort angetan. Gespannt auf das Release gewartet und seither keine Sekunde enttäuscht. Noch heute läuft es ständig auf Schleife und wird nie langweilig. Für mich eines der besten Metalcore-Alben des Jahres, wenn nicht sogar das beste. Was Euch auf dem Album erwartet, erfahrt Ihr hier.
Beartooth – Disease
Nachdem das letzte Album für mich eher ein Rückschritt der One-Man-Show von Caleb Shomo war, ist “Disease” das komplette Gegenteil. Kaum ein Song hat keinen Ohrwurm Faktor. Damit ist es für mich ein starker Konkurrent zu “Disgusting” für das beste Beartooth Album überhaupt.
The Amity Affliction – Misery
Auch wenn viele meinen, dass The Amity Affliction zu “weich” werden, machen sie für mich alles richtig. Sie haben sich von der Masse ab, indem sie mehrere Genres vermischen, bleiben nicht auf der Stelle stehen und entwickeln sich immer weiter. Die Platte ist nicht fest in eine Richtung ausgelegt. Manche Songs sind härter und manche eben nicht. Genau das macht “Misery” auch nach mehrmaligem Hören nicht langweilig. Hier lest Ihr mehr.
Bury Tomorrow – Black Flame und Crystal Lake – Apollo
Meinen letzten Platz bekommen aus verschieden Gründen zwei Bands: Bury Tomorrow hätte normal einen eigene Platz verdient, zumindest was das Musikalische angeht, aber die Abmischung von “Black Flame” ist absolut nicht gelungen, was gerade bei längeren Hör-Sessions auffällt. Zudem Crystal Lake aus dem Grund, dass das Album beim Schreiben dieses Textes noch nicht veröffentlicht wurde. Jedoch sind alle bisherigen Songs sehr überzeugend und “Apollo” nicht zu Unrecht für mich die beste Single aus dem Jahr 2017.
Meine fünf Lieblingsshows 2018
Architects in Berlin
Für mich war es das erste Konzert von Architects nach dem Tod von Tom. Daher hat das Konzert für mich auch Emotional einen hohen Stellenwert, da Architects einfach zu meinen Lieblingsbands gehören. Gepaart mit While She Sleeps als Vorband (einer weiteren Lieblingsband) endete der Abend damit, dass ich meine Stimme in der Location zurückließ. Etwas, das mir vorher noch nie passiert ist.
Billy Talent auf dem Hurricane Festival
Billy Talent ist die Band, die mir vor Jahren als Sprungbrett diente, um meine heutige Musik zu finden. Auf dem Hurricane hab ich sie das erste mal gesehen und fühlte mich direkt zurück in meine Jugend versetzt. Auch wenn ich kaum noch Songs von ihnen höre, schoss mir sofort jedes Wort wieder in dem Kopf. Auch das Comeback von Drummer Aaron für ein paar Songs, welcher durch seine Multiple Sklerose Erkrankung kürzertreten muss, rundete das Konzert für mich ab.
Beartooth auf dem Summer Breeze
Stimmung ohne Ende, viele Songs aus dem zu diesem Zeitpunkt unveröffentlichten Album und eine extrem motivierte Band. Einziges Manko: Ein plötzlicher Platzregen, welcher das Publikum nur so wegspülte. Leider musste auch ich mich dem Regen geschlagen geben, damit meine Notizen, welche ich noch auf Zettel schreibe, nicht baden gehen. Einer der wenige Momente, in dem ich Zettel verfluche. Dennoch mit Abstand das Beste Beartooth Konzert, auf dem ich bisher war.
Stone Sour in Hannover
Schon lange war es von mir ein Ziel, Corey Taylor einmal live zu sehen. Mit welcher Band war dabei egal, ich habe alle gern. Mit Stone Sour hab ich dieses Ziel das erste Mal erreicht und habe die Band dabei um so lieber gewonnen. Nächstes Jahr geht das Ziel dann in die zweite Runde: Slipknot, ich komme! Einen Bericht vom Stone Sour Konzert findet Ihr hier.
Papa Roach auf dem Summer Breeze
Wieder ein Schritt zurück in die Jugend. Gefühlt ging es nicht nur mir so, sondern auch dem Großteil des Publikums des Summer Breeze. Die Stimmung war durchgängig der Hammer und kochte bei alten Songs geradezu über, was aber nicht heißen soll, dass die neueren Songs nicht gut ankamen. Es ist schon komisch, wenn ein Headliner Slot eines Festivals nach gefühlten 15 Minuten vorbei ist. Interessant war es auch, wie leer der Platz im Anschluss zu W.A.S.P. wurde.
Meine Neuentdeckung 2018
Fit For A King
Die ganz klare Neuentdeckung für dieses Jahr ist Fit For A King. Ihr neuestes Album “Dark Skies” ist direkt zum größten Anwärter zum Album des Jahres geworden und hat seither kaum Verstärkung bekommen. Aber auch älteres Material hat schnell seinen Weg in meine Playlist gefunden. Viele Bands im Metalcore sind in den letzten Jahren immer “weicher” geworden, Fit For A King sind hier dabei die Ausreißer. Durchgängig hart und mit ihrem eigen Stil hat sich die Band direkt in mein Top 5 Lieblingsbands gespielt.
Worauf ich mich 2019 am meisten freue
Musikalisch freue ich mich ganz klar auf neue Musik von While She Sleeps und Heaven Shall Burn. Zudem hoffe ich auf musikalische Lebenszeichen von Polaris und Wage War. Sonst freue ich mich auf den Sommer, der schon wieder viel zu viele Festivals beinhaltet. Aber bei den bisherigen Lineups, bei denen man sein Zelt am liebsten direkt vor der Bühne aufbauen würde, weil man sich eh nirgendwo anders aufhalten wird, kann man davon nicht genug bekommen.