Rise Against, The Story So Far und ZSK live in Hamburg

Rise Against live am 13.11.2022 in Hamburg
Foto: Peter Detje

Sonntagabend. Rise Against, The Story So Far und ZSK sind zu Gast in der Barclays Arena in Hamburg. Rise Against sind zur Zeit auf ihrer bisher größten Tour in Deutschland unterwegs. Eine Venue in der Größe der Barclays Arena hat die Band bisher, auf deutschem Boden noch nicht gespielt. Die Punk Rock Band hat im vergangenen Jahr ihr neues Studioalbum „Nowhere Generation“ veröffentlicht. Das Album ist das erste, das über das Label Loma Vista erschien. Nach einigen Festivalauftritten im Sommer ist die Band zurzeit mit dem neuen Album im Gepäck auf umfangreicher Tour.

Gegensätzlicher Doppelsupport

Gegen 19:30 Uhr beginnt der Abend mit dem Auftritt von ZSK. Die Punk Band aus Deutschland macht sofort deutlich, dass sie selbst große Rise Against Fans sind. Demnach musste die Band nicht lange überlegen als sie gefragt wurden als Support für Rise Against zu spielen. ZSK waren der ideale Anheizer für einen launigen Abend. Mit unheimlich viel Spielfreude und einer enormen Bühnenpräsenz konnte die Band auf Anhieb überzeugen. Sänger Joschi ging dabei mehrfach mit dem Publikum auf Tuchfühlung.

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Eine halbe Stunde lang durfte sich die Band auf der Bühne austoben, bevor mit The Story So Far die zweite Band des Abends die Bühne der Arena betrat. Gegensätzlicher hätten zwei Supportauftritte kaum sein können. Während ZSK die ganze Bühne für sich in Anspruch nahmen, zeigten sich The Story So Far deutlich verhaltener. Ähnlich reagierte auch das Publikum. Bei ZSK wurde mit gesprungen und getanzt. Bei The Story So Far hingegen zeigte sich das Publikum, bis auf wenige Ausnahmen, eher zurückhaltend. Die Band durfte ca. 40 Minuten lang ihre Songs präsentieren und coverten dabei auch den Millencolin Klassiker „No Cigar“.

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Abwechslungsreiches Hauptprogramm

Nach einer weiteren halben Stunde des Umbaus auf der Bühne war es dann endlich Zeit für Rise Against. Die US-Amerikaner kamen unter tosendem Beifall auf die Bühne der Barclays Arena und starteten mit “Re-Education (Through Labor)” ins Set. Rise Against sind eine von wenigen Bands, die Abend für Abend ihre Setlist größtenteils verändern. Häufig erlebt man, dass Bands jeden Abend die gleichen Songs spielen oder zumindest ein großer Teil des Sets gleich ist. Nicht so bei Rise Against. Ob man das gut oder schlecht findet, muss letztendlich jeder für sich selbst entscheiden. An diesem Abend fehlten aufgrund der Abwechslung jedoch einige Hits aus dem Repertoire der Band. Zugutehalten muss man Rise Against, dass sie Songs von der gesamten Diskografie ins Set aufgenommen haben. So fand sich auch ein Song vom allerersten Album „The Unraveling“ aus dem Jahr 2001 auf der Setlist wieder. Die eher überraschende Songauswahl führte jedoch dazu, dass die Stimmung sich etwas wellenartig bewegte. Bei Songs wie „Satellite“ oder „Prayer of the Refugee“ schlug das Stimmungsbarometer rasant in die Höhe, wurde von den anderen Songs aber auch immer wieder ausgebremst. In der Mitte des Sets spielten die US-Amerikaner, fast schon klassisch, zwei Akustik-Songs. Dieses Mal waren das „People Live Here“ und „Hero of War“, das den Ukrainern, die sich aktuell im Krieg befinden, gewidmet wurde. Mit „Everchanging“ vom zweiten und „Nowhere Generation“ vom aktuellen Album endete das Konzert. Doch wenig überraschend gab es eine Zugabe. Hier wurden mit „Make it Stop“, „Audience of One“ und „Savior“ noch mal drei Publikumslieblinge ausgepackt. Insgesamt war es ein Abend mit Höhen und Tiefen, denn Rise Against zeigten eine durchaus solide Performance. Das war in der Vergangenheit nicht immer der Fall, da man bei früheren Auftritten häufig das Gefühl hatte, dass die Abstimmung innerhalb der Band nicht zu 100% passte. Das war an diesem Abend zum Glück anders. So richtig konnte sich die gute Stimmung, die zwischenzeitlich immer wieder aufkam, aber nicht festsetzen. Rise Against haben mit über 20 Jahren auf dem Buckel ein Riesenrepertoire an Songs und es ist durchaus verständlich, dass die Band keine Lust hat, jeden Abend die gleichen 15 bis 18 Tracks zu spielen. Allerdings wurden an diesem Abend einige, die man gerne gehört hätte, ausgelassen. Nach ca. eineinhalb Stunden wurde das Hamburger Publikum in die kühle November Nacht entlassen.

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