Supersuckers und D’Angerous live in Hannover

Supersuckers
Foto: Louise Fröbel

Nach den zwei Jahren Flaute bei den Clubkonzerten sind diese nun zurück – und wie. Gerade im kleinen Lux in Hannover sind die kommenden Wochen vollgepackt. Und auch wenn das Publikum in Hannover und sicher auch anders wo aus verschiedenen Gründen noch etwas zurückhaltend auf Konzerte reagiert, so kehrt doch endlich ein Stück Normalität zurück. Es ist auch einfach toll, wieder Konzerte live zu erleben. Dies ist auch am Donnerstag, dem 05. Mai, nicht anders. Heute machen die Supersuckers Station in Hannover. Als Support sind D’Angerous aus Berlin mit dabei.

D’Angerous: Wuchtig, mächtig, laut

Das Quartett D’Angerous eröffnet den musikalischen Reigen um kurz nach 20 Uhr. Sofort fällt der unglaublich gute Sound auf. Vor allem Gitarre und Bass sind so wuchtig, dass es einem fast die Sprache verschlägt. Was für ein Brett. Beide Musiker an Bass und Gitarre waren übrigens früher bei der Band Gods Of Blitz aktiv. Musikalisch spielen die Berliner eine Mischung aus Stonerrock, Sludge und Hardrock. Über allem liegt dabei die klare Stimme von Sänger Carl O´Sullivan, der aus Neuseeland kommt und dem Sound eine besondere Note verpasst. Im Gepäck hat die Band das aktuelle Debütalbum „Moonshine Over Jet Black Skies“. Die meisten Songs an diesem Abend kommen davon, u.a. auch „Sand In My Soul“ oder „Rule The World“. Ansagen gibt es kaum und so wird sich kurzweilig durch 35 Minuten Spielzeit gerockt. Und den Zuschauern gefällt es.

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Eine Rock ’n’ Roll Show, die den Namen verdient

Gegen 21:05 Uhr ist es dann soweit. Knapp 80 Besucher:innen warten schon sehnsüchtig; dann betreten die drei Musiker die Bühne. Und bei den Supersuckers steht Rock ’n’ Roll drauf und dann ist auch Rock ’n’ Roll drin. Von Beginn an legen die Mannen um Sänger und Bassist Eddie Spaghetti los, wie die Feuerwehr. Spaghetti präsentiert sich dabei wie gewohnt mit Cowboyhut und Sonnenbrille. Ein Song folgt dem anderen, als wäre der Leibhaftige hinter der sympathischen Combo her. Pausen und Ansagen gibt es kaum. Die Band präsentiert sich dabei dennoch gewohnt selbstironisch, Pommesgabel, rockige Posen und viele Gitarrensoli mit viel ausdrucksstarken Gesten gehören einfach dazu.

Die Setlist besteht übrigens von Beginn an aus einem Potpourri der bekanntesten Lieder der Band, quer durch alle Veröffentlichungen. Dazu zählen zum Start schon u.a. „All Of The Time“, „Ain’t Gonna Stop“ oder mit „The Evil Powers Of Rock ’n’ Roll“ ein erstes richtiges Highlight. Ein Song reiht sich an den nächsten. Es ist laut im Lux und besonders warm und nach fast 2 Jahren Abstinenz von Clubshows ist man das kaum noch gewohnt.

The Greatest Rock ’n’ Roll Band in The World

Bei der ersten kurzen Ansage werden die Supersuckers dann wie gewohnt als „Greatest Rock ’n’ Roll band in the world“ vorgestellt. Die Band hat sich noch nie besonders ernst genommen und tut dies auch heute nicht. Weiter geht es u.a. mit „Get The Hell“, „Roadworn and Weary”,”Luck” oder “Psyched Out”. Große Rock ’n’ Roll Posen stehen weiter im Mittelpunkt. Gitarrist Metal Marty Chandler rutscht dabei auch mal auf Knien über die Bühne oder besucht das Publikum im Pit. Drummer „Captain“ Chris von Streicher überzeugt mit wirbelnden Drumsticks und schnellen, treibenden Beats.

Schließlich kündigt Eddie Spaghetti einen Rock ’n’ Roll Song über Rock ’n’ Roll an, der auch Rock ’n’ Roll im Namen trägt. Es folgt „Dead, Jail or Rock ’n’ Roll“. Danach folgt das nächste Lied nach gleichem Muster mit „Play That Rock ’n’ Roll“. Mit dem vielleicht eingängigsten Song „Pretty Fucked Up“ biegen die Supersuckers auf die Zielgerade ein. Hier wird noch einmal lautstark mitgesungen und getanzt. Mit einem Augenzwinkern weist Eddie noch einmal auf den Merchstand hin, damit am nächsten Tag keiner aufwacht und sagt: „Mist, warum hab ich mir gestern nichts gekauft!“ Dann markiert der „Cowboy Song“, im Original von Thin Lizzy, den Schlusspunkt. Zugaben gibt es nicht. Eine Spielzeit von mehr als 85 Minuten steht dann sowieso für sich. Das war ein tolles Konzerterlebnis, mit einer unglaublich sympathischen und selbstironischen Band. Die Supersuckers sind auch nach fast 35 Jahren Bandgeschichte immer noch purer Rock ’n’ Roll, echt und unverwechselbar. Klasse Abend, hat einfach nur Spaß gemacht!

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