Sarahs Highlights aus dem August

Highlights August Sarah

Nach wie vor ist Black Lives Matter ein großes und wichtiges Thema, das auch im August stets präsent ist – auch wenn die mediale Abdeckung zu den Protesten langsam abebbt. Das heißt leider nicht, dass Probleme gelöst oder weniger dramatisch sind, auch wenn die Proteste zumindest in Teilen langsam Wirkung zeigen. Gleichzeitig richtete sich der Blick nach innen: Auch hier wurde das Thema Polizeibrutalität in den Vordergrund gerückt, während in Berlin die wohl verstörendste Demonstration der letzten Wochen stattfindet. Um hier aber nicht zu ausschweifend zu werden: Ein Blick in die aktuellen Nachrichten lohnt sich, ebenso wie selbstständige Recherche – und natürlich nicht blind alles zu glauben, was man irgendwo liest oder hört.

Wacken!!! – Aber von Zuhause

In musikalischer Hinsicht war der Monat für mich doch um einiges erfreulicher. Begonnen hat der August mit dem Wacken World Wide und während ich wehmütig auf vergangene Besuche zurückblicke, hat doch auch diese Veranstaltung vieles zu bieten. So war es interessant zu sehen, wie einmal mehr das Beste aus der Situation gemacht wurde, es gab ein spannendes Interview mit Heaven Shall Burn und eine nicht weniger spannende Stadtführung mit Mr. Lordi himself – was für eine Ehre! Dazu habe ich vor allem in den Archivaufnahmen gestöbert, den Auftritt von Parkway Drive auf dem Wacken Open Air 2019 bestaunt, habe etwas Nostalgie bei Powerwolf mitgenommen, mir die volle Show von In Flames auf dem 2012er Festival angesehen und mich an die letzten Songs erinnert, die ich in dem Jahr noch mitbekommen habe.

Zu meinen absoluten Highlights zählt aber der Auftritt von Eskimo Callboy, bei dem wir erstmals Nico als Sänger der Band live sehen durften. Die Meinungen gingen auseinander, als der neue Sänger bekannt gegeben wurde und ich muss zugeben, dass auch ich noch etwas zwischen den Stühlen sitze. Auf der einen Seite freue ich mich, dass Eskimo Callboy einen großartigen neuen Sänger gefunden haben, der live (zumindest nach den ersten paar Songs) überzeugen kann, auf der anderen Seite trauere ich noch immer der letzten Show von To The Rats And Wolves nach, erinnere mich an die „We Are The Mess“-Tour, wo ich beide Bands zum ersten mal gesehen habe. Zudem ist es vermutlich einfach ungewohnt, nach all den Jahren jemand anderes als Sushi als Sänger zu hören, aber auch daran wird sich das Gewohnheitstier wohl gewöhnen. So oder so bin ich gespannt und freue mich auf die neue EP!

Es scheint fast, als würde 2020 zumindest musikalisch noch Gutes mit sich bringen.

Bleiben wir doch gleich bei Sushi: Den August durften wir uns gleich über zwei Songs von Ghøstkid freuen, die meine Nachbarn jetzt vermutlich nicht mehr hören können. „Start A Fight“ war eine geniale erste Single und bis „Supernøva“ wurde auch schon die erste Tour angekündigt und ein Album in Aussicht gestellt. Natürlich war die Bandbesetzung noch ein zusätzliches kleines Highlight. Es scheint fast, als würde 2020 zumindest musikalisch noch Gutes mit sich bringen.

„Metropolis“ in Dauerschleife

Auch was Alben angeht hatte der August was zu bieten: Meine Highlights waren hier definitiv „Metropolis“ von Callejon, „Kaliyuga“ von In Hearts Wake und „Use Me“ von PVRIS.

Zu „Metropolis“ bin ich in meinem Review wohl schon ziemlich ausschweifend geworden, also versuche ich mich hier kurz zu fassen. Das erste Mal habe ich mit „Videodrom“ von Callejon gehört, genauer mit „Sommer, Liebe, Kokain“, das vor 10 Jahren DAS Lied des Sommers war. Irgendwie habe ich nach „Man spricht Deutsch“ (ein großartiges Cover-Album!) aber den Bezug verloren. Nachdem „Metropolis“ dann seitdem es rauskam in Dauerschleife lief habe ich mich zu dem Review entschieden, gleichzeitig aber befürchtet, dass der Rest des Albums nicht mithalten kann. Nun ja, so kann man sich irren!

Neuentdeckungen

Bei „Kaliyuga“ von In Hearts Wake war es vor allem die Band selbst und deren Ideen, die ich interessant fand. Tatsächlich muss ich zugeben, dass die Herren vorher komplett an mir vorbeigezogen sind und so war es schön, mit diesem Album eine neue Band zu entdecken. Insgesamt kann sich die Platte wirklich sehen lassen, wobei ich besonders inhaltlich Spaß daran hatte. „Crisis“ und „Worldwide Suicide“ waren, gerade gemeinsam veröffentlicht, schon ein deutliches Statement. Ebenso die Absicht von In Hearts Wake, den Kohlenstoff-Fußabdruck von „Kaliyuga“ wieder komplett auszugleichen. Mehr dazu lest Ihr auch in unserem Review.

PVRIS sind für mich ebenfalls eine Neuentdeckung, die seither ihren Platz in jede Playlist gefunden hat. „Use Me“ kommt also genau richtig und ist ein wirklich gutes Album geworden, gerade „Dead Weight“ ist eines meiner absoluten Highlights. Dazu ist Frontfrau Lynn Gunn einfach eine spannende Persönlichkeit. Mehr zu „Use Me“ verrät Euch Oskar in unserem Review.

Konzert mit Abstand

Diesen Monat habe ich mich mal wieder auf ein Konzert getraut und VON GRAMBUSCH auf dem Überseefestival in Bremen gesehen. Selbstverständlich alles mit Abstandsregelung und im Rahmen der Maßnahmen. Nachdem ich bereits drei Mal die Ehre hatte mich mit der Band über ihre neuen Songs zu unterhalten („Ich nehm‘ Dich mit„, „Herzlichen Glückwunsch“ und „Willkommen in Stockholm„) war es schön, mal ein Konzert von ihnen zu besuchen. Auch Laturb, die im Anschluss gespielt haben, waren interessant. Sicher nichts, was ich mir sonst angesehen hätte, aber das sind manchmal ja so oder so die besten Überraschungen.

Kürzer, aber nicht weniger spannend:

Zum Schluss noch ein paar weitere Meldungen, die diesen Monat spannend waren: All Time Low haben eine schöne Akustikversion von „Monsters“ veröffentlicht. Fall Out Boy-Frontmann Patrick Stump hat sich für den Tierschutz eingesetzt (dabei ist ebenfalls gute Musik rumgekommen!). Das Festival für Festivals hat stattgefunden – was eine sehr coole Aktion war. Phiilosopher hat sein Albumdebüt angekündigt und eine neue Single veröffentlicht, von You Me At Six gab es ebenfalls neue Musik und, zu guter Letzt, haben auch She Danced Slowly einen neuen Song veröffentlicht, der sehr hörenswert ist.

Ganz ganz zum Schluss: (Soweit Ihr könnt) Unterstützt die Bands, die Ihr feiert und Eure lokalen Veranstalter. Und tragt eine Maske!